Landesregierung:Kneipen sollen rauchfrei werden

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Wenn es nach Umweltminister Werner Schnappauf geht, soll in Bayerns Wirtshäusern nicht mehr gequalmt werden dürfen.

Gemütlichkeit ist ein deutsches Wort, das es so in keiner anderen Sprache gibt. Gemütlichkeit ist vor allem auch ein bayrischer Gemütszustand. Er wird herbeigeführt durch den Genuss von viel Bier und dem Sitzen in verqualmten Räumen. Doch das könnte sich bald ändern.

Will Bayern zur rauchfreien Zone erklären: Umweltminister Werner Schnappauf. (Foto: Foto: dpa)

Der bayrische Umweltminister Werner Schnappauf hat nun zum Angriff auf die bayrische Gemütlichkeit geblasen. Mit Blick auf den morgigen Weltnichtrauchertag erklärte er am Dienstag in München: "Gaststätten, Krankenhäuser und andere öffentlich zugängliche Einrichtungen sollen dem Beispiel der Schulen in die Rauchfreiheit folgen."

Damit soll Bayern also dem schottischen Vorbild folgen. In Schottland darf seit Februar dieses Jahres in Pubs und Clubs nicht mehr gerauch werden. Bei Verstößen werden Bußgelder in Höhe von 75 Euro fällig.

Rauchen verboten

Rauchen in Kneipen, Bars und Cafes ist außerdem in Irland, Italien und Schweden verboten. Als Vorbild nannte Schnappauf die heimischen Schulen, die ab dem 1. August dieses Jahres rauchfrei sein sollen.

Laut Schnappauf stoße dies auf große Zustimmung, wie der europaweite Nichtraucherwettbewerb "Be Smart, don't start / Rauchfrei 2006" gezeigt habe. Rund 44 000 Schülerinnen und Schüler hätten in diesem Jahr daran teilgenommen.

Die Teilnehmer hatten sich verpflichtet, von Anfang Mai an einen Monat lang auf Zigaretten zu verzichten. Als Belohnung winkten Preise im Wert von 10 000 Euro.

Schnappauf gab zugleich den Startschuss für ein Projekt, mit dem die Krankenhäuser rauchfrei gemacht werden sollen. Im Rahmen des neuen Projekts sollen die Gewerbeaufsichtsämter von Juni bis Dezember dieses Jahres die Krankenhäuser mit Maßnahmen gegen den blauen Dunst unterstützen.

Jährlich sterben etwa 140 000 Menschen an den Folgen von Zigarettenkonsum. Hinzu kommen nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums rund 3 000 Nichtraucher, die durch Passivrauchen sterben. Insgesamt also eine eher ungemütliche Situation.

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