Interview:Die Damen-Wiesn der Frau Sixt

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Warum die Unternehmerin Regine Sixt jedes Jahr 600 Frauen auf die Wiesn einlädt.

Interview: Elke Reichart

Seit 13 Jahren findet am zweiten Wiesn-Montag um 13 Uhr "Regine Sixts Damen-Wiesn" statt. Auf Einladung der Unternehmerin treffen sich hunderte Frauen.

Regine Sixt, Unternehmerin mit hoher Bussi-Rate. (Foto: N/A)

SZ: Drei Stunden lang ein Zelt voller Frauen - warum organisieren Sie das? Regine Sixt: Es gibt so viele tolle Frauen, starke Frauen, gute Frauen. In der heutigen Zeit müssen sie zusammen stehen, müssen Freundschaften pflegen. Und natürlich nutzen die Damen die Gelegenheit, um Geschäfte zu machen. Sie glauben gar nicht, wie viele der eingeladenen Ladys sich vorher anrufen - weltweit! - und für meine Wiesn verabreden. Letztes Jahr waren 600 Frauen da.

SZ: Alle eingeladen? Sixt: Die Reisekosten übernehmen die Damen selbst. Ich lade zu Hendl, Bier und Apfelstrudel ein, das kostet mich viel Geld. Nur die Damengeschenke, die werden gesponsert.

SZ: Wie bereiten Sie das vor? Sixt: Eingeladen werden nur Frauen, die was auf die Beine gestellt haben, beruflich oder privat als tolle Mütter. Die Deko mache ich mit Büro-Mitarbeiterinnen; ich hänge auch selber Herzen auf.

SZ: Wie setzen Sie die Frauen? Sixt: Kein Placement! Nur für Frau Stoiber habe ich im letzten Jahr einen Platz reserviert, alle anderen setzen sich wie sie wollen. Und keine Presse-Fotografen! Bis auf die von der Bunten, aber nur weil die Chefredakteurin meine beste Freundin ist.

SZ: Dann: die Begrüßung. Sixt: 600 Frauen, in einer Schlange vor dem Zelt. Alle begrüße ich mit Handschlag oder Bussi. Eine Stunde lang.

SZ: Macht pro Bussi sechs Sekunden. Halten Sie eine Rede? Sixt: Die habe ich auf der Hinfahrt im Auto konzipiert, ganz kurz.

SZ: Was haben Sie gedacht, als Sie letztes Mal bei der Blaskapelle standen? Sixt: Das ist Harmonie ohne Ende! Normalerweise sind Frauen untereinander oft bösartig. Hier nicht: Sie schunkeln, sie tragen Tracht, ob arm, ob reich, sie lachen und freuen sich des Lebens.

SZ: Und die Männer sind Ihnen böse, weil sie nicht eingeladen werden? Sixt: Habe ich noch nicht gehört. Ich weiß aber, dass sie sich auf die Gästeliste stürzen, um zu sehen, wer da war.

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