Das Flex will kein Wohnzimmer sein, Wohnzimmer wollen domestizieren, das Flex will immer auch ein bisschen provozieren.
Wirt Olaf Böttcher eröffnete das Flex im März 1992 zusammen mit einem Freund. "In München gab es damals zwar tausende Kneipen, aber alle haben gleich ausgesehen."
Allein die Tische. Keiner wie der andere, noch nie erneuert worden, hin und wieder überlackiert. Stehen seit 19 Jahren hier im Keller.
Böttcher sagt, er möge das Verlebte, er nimmt sogar den so beladenen Begriff "Underground" in den Mund. Unter den Gästen finden sich allerdings nicht mehr viele Punks. Das Publikum ist heterogen, viele Studenten, Liebhaber von Gitarrenmusik, Menschen, die sich nicht immer für die perfekt gestylte Bar perfekt stylen wollen.
Und so hängt im Eck ein verstaubtes Kreuz, aus dessen Querbalken zwei hölzerne Hände wachsen, in die Bier und Zigaretten gehören, bis ins Grab.
Die völlige Abwesenheit dessen, was in München so gerne als hip bezeichnet wird, lässt einem im Flex durchatmen.