Hintergrunddaten:Zehn Fragen zum Transrapid

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Wie funktioniert ein Transrapid?

Die Magnetschwebebahn schwebt tatsächlich - sie kommt mit dem Fahrweg nicht in Berührung. Der Luftspalt zwischen Trasse und Zug wird durch Elektromagnete erzeugt. Damit der Transrapid nicht aus der Bahn kommt, gibt es seitliche Führungsmagnete. Das Fahrzeug hat keinen Motor - es wird auf einem elektromagnetischen Wanderfeld "gezogen": je mehr Strom fließt, desto schneller geht es voran.

Wie schnell fährt er?

Nach Hersteller-Angaben ist Tempo 500 möglich - auf der nur 30 Kilometer langen Teststrecke im Emsland konnte das bislang nicht ausprobiert werden. In München soll er bis zu 400 fahren, im Tunnel "nur" 250. Die Beschleunigung ist beachtlich: Von null auf 300 benötigt der Transrapid etwa fünf Kilometer.

West- oder Osttrasse?

Welche Trasse die bessere ist, wurde in einer vergleichenden Studie untersucht. Für die genehmigte West-Trasse sprechen die Fahrtzeit von zehn Minuten und die Wirtschaftlichkeitsprognose: 25,6 Millionen Euro Gewinn soll die Bahn jährlich einfahren. Vorteil der Ost-Trasse wäre die Anbindung des Messegeländes gewesen - allerdings auf einer deutlich längeren Strecke. Das hätte bedeutet: höhere Kosten, aber nur unwesentlich mehr Fahrgäste.

Was kostet der Transrapid?

Für die Magnetschwebetechnik sind in den Kassen des Bundes 2,3 Milliarden Euro reserviert. Die Münchner Strecke kostet rund 1,6 Milliarden Euro, das 78 Kilometer lange Konkurrenzprojekt zwischen Düsseldorf und Dortmund 3,17 Milliarden Euro. Der Bund will nur den Bau der Strecke und die Züge finanzieren, für den Betrieb fühlt sich Berlin nicht zuständig. Sollten die bayerische und die nordrhein-westfälische Strecke gebaut werden, müssen wohl die Bundesländer, die Bahn oder Investoren mitzahlen.

Wie schnell ist er zu haben?

Wunsch-Termin ist die Fußball-WM 2006. Das wird sehr knapp: Eine Vorstudie schätzt die Bau- und Planungszeit auf acht Jahre. Der von Bayerns Wirtschaftsminister Wiesheu anvisierte Termin 2008 wird mittlerweile auch von Bahn-Experten angezweifelt. Um das Ganze schneller zu schaffen, müssen Planungsverfahren, Ausschreibung und Streckenbau teilweise parallel stattfinden. Die eigentliche Bauzeit beträgt rund dreieinhalb Jahre.

Wie laut ist der Transrapid?

Ein Transrapid mit Tempo 300 ist nach Herstellerangaben leiser als eine S-Bahn bei 80. Tatsächlich faucht die Magnet-Bahn im Emsland relativ ruhig heran - deutlich lauter wird es aber bei höheren Geschwindigkeiten: Dann spielt der Luftwiderstand eine Rolle.

Was passiert bei Stromausfall, Schnee und Eis?

Der Transrapid ist mit Kufen ausgestattet - versagt das Magnetfeld, gleitet er einfach aus. Schnee ist angeblich ohne Probleme zu meistern - vor allem bei regelmäßigem Verkehr. Notfalls fährt morgens ein spezielles Räumfahrzeug durch.

Welche Alternativen gibt es?

Eine verbesserte Flughafen-Anbindung wäre auch mit einer Express-S-Bahn zu haben. Je nach Ausbau-Variante verkürzt das die Fahrtzeit von heute gut 40 auf etwa 15 bis 30 Minuten. Seit langem diskutiert wird auch ein Fernbahn-Anschluss - allerdings liegt der Flughafen weitab von jeder ICE-Trasse.

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