In Fürstenfeldbruck:Brand stoppt Radrennen

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Auf dem Gelände eines Fürstenfeldbrucker Recycling-Unternehmens brennt es. Beim Löschen kommt die Polizei den Radlern in die Quere.

Karl-Wilhelm Götte und Heike A. Batzer

- Erstmals in seiner langen Geschichte sollte das traditionelle Fürstenfeldbrucker Radkriterium nicht mehr durch die Straßen der Innenstadt führen, sondern durch das Gewerbegebiet Hasenheide. Doch bereits nach dreizehn Runden war am Maifeiertag Schluss. Weil bei dem Autoverwerter und Recyclingunternehmen "Eisen-Rudi", dessen Firmengelände die Radfahrer vielfach passieren sollten, am Dienstagnachmittag ein Brand wütete, musste das Rennen abgebrochen werden.

Schwarze Rauchwolken waren gegen 14 Uhr nachmittags über dem Fürstenfeldbrucker Norden aufgestiegen und weithin sichtbar. Ein Passant informierte daraufhin Polizei und Feuerwehr. Nach Angaben des Fürstenfeldbrucker Kriminaldauerdienstes war im Bereich eines Müllzerkleinerers auf dem Gelände der Recyclingfirma, die ihren Sitz an der Straße Am Fohlenhof hat, ein Brand ausgebrochen. Das Feuer griff auf nach Altholz, Kunststoff und Metall getrennte Abfallhaufen über, die von den Feuerwehren aus Fürstenfeldbruck und Puch zunächst "auseinander genommen werden mussten", wie der Fürstenfeldbrucker Feuerwehr-Vorsitzende Andreas Lohde berichtete. Zu Hilfe nehmen konnten die Feuerwehrmänner dabei ihren eigenen Radlader sowie einen Bagger, der sich auf dem Firmengelände befand. Um reichlich Löschwasser aus den nahe gelegenen Fischweihern pumpen zu können, mussten mehrere Strahlrohre zum Unglücksort gelegt werden.

Für die Radrennfahrer freilich wurden die Feuerwehrschläuche zu unüberwindlichen Hindernissen. "Polizei und Feuerwehr sahen keine andere Möglichkeit mehr", bedauerte Frank Kühlwein, Leiter der Radsportabteilung des veranstaltenden TuS Fürstenfeldbruck, das vorzeitige Ende des Rennens, das zunächst lediglich für eine halbe Stunde unterbrochen worden war.

Die 56. Auflage des Fürstenfeldbrucker Radkriteriums sollte in diesem Jahr nicht nur auf einer neuen Strecke, sondern erstmals auch im Rahmen des Frühlingsfestes stattfinden. Bisher war es Bestandteil des Volksfestes Anfang Juli gewesen. Der Rundkurs führte durch das Gewerbegebiet Hasenheide über die Straßen Am Fohlenhof, Liebigstraße, Frauenstraße und Am Kugelfang. Als das Rennen abgebrochen wurde, waren erst 13 der geplanten 40 Runden, also 26 von 80 Kilometern absolviert. Der Abbruch des Rennens rief auch den Unmut von unter anderem aus Passau, Kempten und Traunstein angereisten Sportlern hervor. Insgesamt waren rund hundert Starter zum Hauptrennen angetreten. Das Jugend- und das Seniorenrennen hatten zuvor noch stattfinden können.

Die Feuerwehrleute waren etwa zweieinhalb Stunden mit den Löscharbeiten beschäftigt. Ob der Brand durch einen technischen Defekt an der Maschine entstanden ist oder durch Brandstiftung hervorgerufen wurde, ist noch unklar. Die Brandfahnder der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck und ein Gutachter werden sowohl den defekten Shredder als auch den Brandschutt an diesem Mittwoch in Augenschein nehmen. Den Sachschaden bezifferte Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord mit rund 250 000 Euro. Verletzt wurde bei dem Brand niemand.

© SZ vom 02.05.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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