Sektion Freising:Alpenverein will die Kletterhalle bauen

Lesezeit: 3 min

Mitglieder stimmen geplantem Großprojekt und einer Sonderumlage zu. Dabei fällt der Zuschuss der Stadt geringer aus als erwartet

Von Kerstin Vogel

Der Freisinger Alpenverein baut. (Foto: Veronica Laber)

Es waren wichtige Entscheidungen, die am Montag für den Freisinger Alpenverein anstanden - und am Abend stand zumindest fest, dass die Sektion Freising ihre Kletterhalle am Seilerbrückl wohl wie gewünscht wird erweitern können. Die Mitglieder stimmten bei einer außerordentlichen Versammlung mit großer Mehrheit dem vom Vorstand ausgearbeiteten, 1,25 Millionen Euro schweren Etat für das Großprojekt zu. Auch die vorgeschlagene Sonderumlage werden sie dafür zahlen. Zuvor hatte bereits der Hauptausschuss des Stadtrats die Wünsche des Vereins in Sachen Zuschüsse und Darlehen erfüllt - weitgehend jedenfalls, denn die Summe, die dem Alpenverein hier zugestanden wird, liegt insgesamt um 25 000 Euro unter den Erwartungen.

Gemäß den Förderrichtlinien der Stadt, nach denen ein Verein für ein Bauvorhaben zehn Prozent der Kosten als Zuschuss und weitere zehn Prozent als zinsloses Darlehen erhalten kann, hatte der Vorstand der Sektion um den Vorsitzenden Christian Rester bei der Stadt jeweils 112 500 Euro beantragt. Bewilligt wurden am Ende allerdings nur je 100 000 als Zuschuss beziehungsweise Darlehen. Denn der Verein hatte selber angegeben, dass die Kletterhalle zu etwa elf Prozent auch von Nicht-Mitgliedern in Anspruch genommen wird. Das aber bedeutet eine entsprechende gewerbliche Nutzung - und Stadtkämmerin Mathilde Hagl reduzierte die förderfähige Bausumme deshalb auf eine Million Euro.

Abstriche machte der Hauptausschuss, ebenfalls auf Anregung von Hagl, auch bei der Höhe der Bürgschaft, die für den Verein übernommen werden soll. Hier will die Stadt statt für die beantragen 500 000 Euro lediglich für die Summe geradestehen, die von der Sparkasse auch tatsächlich verlangt wird - laut Hagl wären dann nur knapp 300 000 Euro erforderlich.

Von all diesen Entscheidungen freilich ahnten die gut 100 Sektionsmitglieder, die sich wenig später zur außerordentlichen Versammlung im Grünen Hof trafen, nichts. Ihnen wurden noch die "alten" Zahlen mit den höheren Zuwendungen der Stadt präsentiert - und zwar in zwei Varianten: mit und ohne Sonderumlage der Mitglieder. Sollte die Sektion der einmaligen Zahlung zustimmen, wäre anschließend vor allem weniger Eigenleistung erforderlich und man müsse weitaus weniger Geld bei Sponsoren auftreiben, warb der Vorstand für die Umlage, die zunächst vorsah, von jedem der rund 2000 Freisinger A-Mitglieder 50 Euro zu verlangen.

Das sei eine "maßvolle Größe", sagte Rester, die zudem die Familien nicht zu sehr belaste (in der Kategorie A werden Einzelmitglieder und jeweils das Hauptmitglied einer Familie geführt). Er verstehe den Bau der Kletterhalle zudem als Investition für den Gesamtverein, so der Vorsitzende, schließlich sei man auch so etwas wie eine Solidargemeinschaft. Es sei in der Sektion auch schon darüber nachgedacht worden, eine dritte Hütte zu bauen, der Vorstand habe sich jedoch gegen eine "Hüttenmonokultur" entschieden. Im übrigen sei vor gut 20 Jahren schon einmal eine Umlage von den Vereinsmitgliedern erhoben worden, erinnerte Rester: "Damals ging es um eine dritte Hütte und es wurden zweimal 100 Mark verlangt, fast das Vierfache, von dem, was wir heute wollen."

Tatsächlich hatten mehr als 90 Prozent der anwesenden Mitglieder am Ende auch gar kein Problem, der Sonderumlage zuzustimmen. Ein Mitglied hatte zwischendrin zudem beantragt, auch die rund 150 C-Mitglieder, das sind solche, die in einer anderen Sektion der Kategorie A angehören, aber die Einrichtungen in Freising nutzen, mit je 20 Euro an der Sonderzahlung zu beteiligen. Auch dem stimmte die große Mehrheit der Versammlung zu, so dass noch einmal rund 3000 Euro zusätzlich auf der Haben-Seite stehen.

Das Minus, das andererseits durch die geringere Unterstützung der Stadt zu bewältigen ist, wird damit freilich nicht ausgeglichen. Vorsitzender Rester räumte zudem nach der Versammlung ein, von den Beschlüssen aus dem Hauptausschuss bereits informiert gewesen zu sein. Er habe die Präsentation für die Mitglieder jedoch nicht mehr ändern können: "So schnell konnten wir nicht reagieren." Außerdem sei ein gewisser Puffer eingerechnet und "wir hoffen schon, dass da noch mal nachgebessert wird". Denn dass die Stadt hier nun erneut Schwierigkeiten mache, das sei "ziemlich traurig. So etwas tut weh."

© SZ vom 17.07.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: