Ortsverband Freising:Rauchzeichen bei der CSU

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Erich Irlstorfer wird als Vorsitzender wiedergewählt, Rudolf Schwaiger verzichtet auf das Amt des Stellvertreters

Regina Bluhme

So etwas hat der CSU-Ortsverband auch noch nicht erlebt: Zu Beginn der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend läuteten alle Glocken der Domstadt, soeben war im Vatikan weißer Rauch aufgestiegen. Während aber die Kardinäle fünf Wahlgänge für Papst Franziskus I. benötigt hatten, waren sich die CSU-Mitglieder gleich einig. Ortsvorsitzender bleibt Bundestagskandidat Erich Irlstorfer. Rudi Schwaiger trat nicht mehr als Stellvertreter an, wird aber als Beisitzer mitarbeiten.

Im "Hofbrauhaus-Keller" war zunächst jedoch an den Beginn der Versammlung nicht zu denken. Auf der Leinwand verfolgten die CSU-Mitglieder gespannt das Geschehen in Rom. Nach einstündiger Verspätung konnte Irlstorfer dann endlich berichten, dass der CSU-Ortsverband zum Ende 2012 insgesamt 425 Mitglieder zählte, zu Jahresbeginn 2012 waren es 432. Irlstorfer will jetzt "neue Gesellschaftsschichten begeistern". Er hofft auf Mitglieder, "die uns inhaltlich weiterbringen, aber auch die Werte der CSU vertreten".

Die Wahl zum Oberbürgermeister im vergangenen Jahr, bei der CSU-Kandidat Schwaiger eine Niederlage einfuhr, habe die CSU genau analysiert, erklärte Irlstorfer. Jetzt gelte es nach vorne zu blicken. Die Stadtratsfraktion sei wieder auf fünf Mitglieder angewachsen und habe zwei Themen auf den Weg gebracht, nämlich die Überdachung der Kunsteisbahn und das Kombibad. Irlstorfer plädierte außerdem dafür, die geplante Turnhalle im "Steinpark" auch für den Vereins- und Freizeitsport zu öffnen.

Laut Schatzmeister Christoph Reger belaufen sich die Einnahmen für das Jahr 2012 auf 71 858 Euro und die Ausgaben auf 76 637 Euro, wobei hier noch Wahlkampfkosten mit 28 700 Euro zu Buche schlagen. Die Kasse weist laut Reger derzeit ein Defizit von 27 641 Euro aus. Das sei jedoch der Buchungstechnik geschuldet, beruhigte Irlstorfer. Im Bericht sei noch nicht das Darlehen des Kreisverbands in Höhe von 31 000 Euro berücksichtigt.

Zweiter Bürgermeister Rudolf Schwaiger plädierte, ebenso wie zuvor Irlstorfer, für den Bau der Westtangente. Die Grundstücksverhandlungen seien im Gange, doch "einige versuchen schon, Blockierungsmöglichkeiten zu nutzen", monierte Schwaiger. Davon dürfe sich die Stadt aber nicht abschrecken lassen. Es gäbe ja auch die Möglichkeit, die Tangente "im Rahmen eine Bürgerbegehrens auf den Weg zu bringen". Außerdem verkündete Schwaiger eine brandneue Personalie: Mit Robert Naujokat sei ein neuer Leiter des städtischen Hochbauamts gefunden worden. Nach einem Leiter für das Stadtplanungsamt gehe die Suche derzeit noch weiter.

Anschließend wurde Irlstorfer mit 51 von 53 abgegebenen Stimmen als Ortsvorsitzender wieder gewählt. Einer seiner drei Stellvertreter ist wie bisher Peter Geiger, neu dazu kommen Isabel Christen und Mathias Felber. Schatzmeister bleibt Christoph Reger, neuer Schriftführer ist Uwe Menzel. Schwaiger trat nicht mehr für das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden an. Er wolle sich künftig mehr auf seine Arbeit als Anwalt konzentrieren, verkündete er. Auch Antje Schollweck stand nicht mehr als Stellvertreterin zur Verfügung. Sie sei derzeit durch einen Hausbau sehr eingespannt. Schwaiger und Schollweck werden weiter als Beisitzer mitarbeiten.

Als die Wahlen vorüber waren, war auch das andere Großereignis des Abends gelaufen - das Champion-League-Spiel von Bayern München gegen Arsenal. Das Ergebnis kann der Freisinger CSU freilich Mut machen: Bayern hat 0:2 verloren, ist aber trotzdem eine Runde weiter.

© SZ vom 15.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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