- Die beiden Trompeter öffnen leicht die Lippen, setzen ihre Instrumente an und blasen kräftig hinein: Mit einigen spitzen, blechernen Tönen beginnt das wohl berühmteste Stück "Spinning Wheels" von Blood Sweat and Tears. Die prägnanten Bläser umspielen die samtige Stimme des Blues-Sängers. Diese Mischung aus Jazz, Blues und Rock sei legendär, finden neun Musiker aus Freising, weshalb sie sich zusammengeschlossen haben, um ihre Begeisterung für die Band auf die Bühne zu bringen: Ihre Formation aus vier Bläsern, Gitarre, Piano, Bass, Schlagzeug und Gesang spielt die Stücke von Blood, Sweat and Tears nach.
"Wir stehen alle auf Funk und sind Fans der Band", sagt Gitarrist Thomas Sedlmeier und erklärt damit, was sie dazu motiviert, die Musik von Blood, Sweat and Tears in dieser Form zu würdigen: "Ihre Stücke sind so energiegeladen." Entscheidend dafür, dass sie die Revival-Band New Blood gründeten, sei jedoch in erster Linie ein Zufall gewesen: "Stephan Treutter, unser Schlagzeuger, ist auf der Suche nach Noten für seine Big Band auf welche von Blood, Sweat and Tears gestoßen", erzählt Sedlmeier. Relativ schnell hätten sich die Musiker gefunden, um die Arrangements auszuprobieren.
Es ist eine Combo, bunt gemischt im Alter zwischen 22 bis 60 Jahren. Bei der Besetzung von New Blood haben sie sich an jener von Blood, Sweat and Tears bei ihren Live-Auftritten orientiert. "Das Bläser-lastige macht die Formation so besonders", erklärt Gitarrist Sedlmeier und zählt die entsprechende Instrumentierung auf: Die beiden Trompeten besetzen Vincent Eberl und Johannes Schneider, die Posaune Hardy Weiß und das Saxofon Gabriel Keeser. Dazu spielen Lukas Voith am Piano, Martin Wildfeuer am Bass und Stephan Treutter am Schlagzeuger. Den Gesang übernimmt Hannes Sammann. "Wir alle sind schon durch andere musikalische Großprojekte in Freising und Umgebung bekannt geworden", erzählt der Gitarrist weiter und nennt die Bands Schein, die Shakers Blues Band und das Old Jazz Orchestra als Beispiele.
Vielleicht wegen ihrer langjährigen Bühnenerfahrung sind die ersten Versuche der neun Musiker, die aufgetanen Stücke zu interpretieren, schon gelungen. "Im Grunde haben wir uns erst vor drei Wochen verbindlich zu Proben getroffen", gibt Sedlmeier zu. "Die Musik der Originalband aus den 60er und 70er Jahren hat uns dann so gut gefallen, dass wir sie auch vor Publikum spielen wollten", sagt er. Dass sich auch gleich die Gelegenheit dazu in der "Uferlos Konzertnacht" am Samstag, 6. Oktober, bietet, hätte Sedlmeier nicht erwartet. "Ich freue mich, dass wir eine halbe Stunde spielen dürfen", meint der Gitarrist.
Ihren Zuhörern im Lindenkeller will die Tribute-Band dann aber keinen reinen Abklatsch von Blood, Sweat and Tears bieten: "Wir wollen schon nahe am Original bleiben, aber uns auch der Herausforderung stellen, zu improvisieren", erzählt Sedlmeier. Auf jeden Fall wäre es New Blood ein Anliegen, das Alte aufleben zu lassen: "Viele Bands spielen die Ramones oder die Beatles nach - was aber Blood, Sweat and Tears abseits ihrer größten Hits auf die Beine gestellt haben, ist nur wenigen bekannt", meint Sedlmeier. So habe sich ihre Coverband nach dem Album "New Blood" des Originals aus dem Jahr 1972 benannt. "Das war eine gute Wahl", findet der Gitarrist der Tribute-Band: "Wir möchten uns direkt auf Blood, Sweat and Tears beziehen, aber auch signalisieren, dass wir die Musik neu aufleben lassen wollen."
Die frühen Stücke der Originalband Blood, Sweat and Tears aus den 60er und 70er Jahren sollen nicht vergessen werden: Ihren ersten Auftritt haben New Blood bei der "Uferlos Konzertnacht" am Samstag, 6. Oktober, im Lindenkeller. Die Tribute-Formation spielt bei dieser Gelegenheit als Vorband der Rockabilly-Band Boppin' B. Karten für die Konzertnacht sind im Vorverkauf bei der Tourist Information in Freising sowie im Internet unter www.vibus.de und www.muenchenticket.de erhältlich.