Keine Entscheidung zum Eisstadion:Geschwätz von gestern

Lesezeit: 2 min

Die Stadt Freising wird für den Bau der gewünschten Arena voraussichtlich doch mehr als 5,3 Millionen Euro bezahlen

Kerstin Vogel

- Der Freisinger Hauptausschuss hat die Entscheidung über das neue Freisinger Eisstadion am Montagabend noch einmal vertagt. Schuld ist ein hochaktuelles Lärmgutachten, das die Idee, den Bau im vorgegebenen Kostenrahmen schrittweise umzusetzen, quasi unmöglich gemacht hat. Nun sollen die Fraktionen erneut beraten, damit der Stadtrat am 24. Januar endgültig entscheiden kann.

Dabei hatte es bis zum Wochenende so ausgesehen, als hätte die Stadtverwaltung eine Lösung für das Kostenproblem mit der gewünschten Eishalle gefunden: Vorgeschlagen werden sollte, als erste Module für das künftige Stadion, ein Dach, eine neue öffentliche Umkleide mit Technikzentrale und ein neues Technikgebäude zu bauen. Die Kosten dafür würden sich auf um die fünf Millionen Euro belaufen. Damit wäre die vom Stadtrat vorgegebene Obergrenze von 5,3 Millionen Euro vorläufig eingehalten. Wände und ein neuer Vereinstrakt könnten zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet werden - die Minimalforderung der Freisinger Eissportfans nach einem Wetterschutz wäre einigermaßen erfüllt.

Allerdings: Ein Eishockeybetrieb nach 20 Uhr wäre mit der Dachlösung aus Lärmschutzgründen nicht möglich. Das hat das Gutachten ergeben, das der Stadt seit Montagvormittag vorliegt. Damit war diese Lösung zumindest für Bäderreferent Erich Irlstorfer (CSU) vom Tisch: Man könne jetzt keine Verschlechterung für die Eishockeyspieler beschließen, sagte er - und rief die Kollegen dazu auf, in der entscheidenden Stadtratssitzung stattdessen einem von zwei anderen Vorschlägen der Stadtverwaltung zuzustimmen. Eine dieser Varianten sieht vor, schlicht die bisher bekannte und von allen Seiten gut geheißene Gesamtplanung umzusetzen, die zwar allen Anforderungen genügen, die aber mittlerweile 6,6 Millionen Euro kosten würde. Damit müsste der Freisinger Stadtrat für 2013 stolze 1,3 Millionen Euro an überplanmäßigen Mitteln genehmigen. Das war bislang von allen Fraktionen nachdrücklich abgelehnt worden.

Alternativ dazu könnte in einer Art abgespeckter Planung die Stadt lediglich die Halle, Umkleiden und Technikgebäude finanzieren. Der ebenfalls geplante neue Eingangsbereich würde dann weggelassen, was die Kosten auf 5,8 Millionen und damit auf 500 000 Euro an überplanmäßigen Mitteln reduzieren würde. Bei dieser Variante würde der Förderverein seinen zugesagten Anteil von 600 000 Euro allerdings nicht mehr in das Gesamtprojekt, sondern in den Bau eines eigenen Vereinstraktes stecken.

Neben der genannten, für die Eishockey-Spieler ungünstigen Variante, für fünf Millionen doch nur ein Dach zu bauen, steht für die Stadträte theoretisch dann auch noch im Raum, die Planung für das Eisstadion komplett zurückzustellen und neu zu beginnen. Den Äußerungen am Montag war jedoch zu entnehmen, dass dieser Schritt kaum zu erwarten sein dürfte. So kam von Seiten der FSM und der SPD ein grundsätzliches Bekenntnis zum Bau der Eishalle, beide Fraktionen erklärten jedoch, hier noch internen Beratungsbedarf zu haben. Während sich die CSU klar für eine der beiden Hallenvarianten aussprach und dafür auch die Mehrkosten in Kauf nehmen würde, erneuerten die Grünen ihre Kritik, dass hier mit dem Geld der Stadt eine einzelne Sportart über die Maßen gefördert würde.

© SZ vom 15.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: