Freising:Schwere Zeiten für die Retter

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Das BRK muss sein Gebäude an der Rotkreuzstraße teilweise durch einen Neubau ersetzen und das Projekt selbst finanzieren.

Petra Schnirch

- Das BRK-Gebäude in Freising ist in die Jahre gekommen, vor allem die Garagen sind zu klein geworden. Der Mitteltrakt soll deshalb durch einen Neubau ersetzt werden. Auch ein Parkdeck hält BRK-Kreisgeschäftsführer Albert Söhl für notwendig. Ob dieses Projekt ebenfalls finanziert werden kann, ist allerdings noch offen, denn der Kreisverband muss die gesamten Kosten selbst tragen. Läuft alles optimal, könnte das Bayerische Rote Kreuz den Neubau Ende 2014 oder Anfang 2015 beziehen. Die Bauphase selbst wird für den Rettungsdienst zur Herausforderung - er wird vorübergehend ausgelagert.

Seit vielen Jahren kämpft der BRK-Kreisverband mit Platzproblemen. Immer wieder war laut Söhl deshalb über eine Standortverlegung der Rettungswache nachgedacht worden, etwa an den Karwendelring oder die Biberstraße. Durch den Bau der neuen Katastrophenschutzhalle in Marzling, die im Oktober 2009 eingeweiht wurde, entzerrte sich die Situation etwas. Dort ist Platz für Lastwagen, mobile Küchen, Zelte, Wolldecken und Feldbetten, die zuvor über den ganzen Landkreis verteilt waren. Doch auch in der Freisinger Rettungszentrale an der Rotkreuzstraße ist es zu eng geworden - das Gebäude stammt noch aus den sechziger Jahren. Am Standort aber will Söhl festhalten, durch die Nähe zum Klinikum und die zentrale Lage sei er ideal.

Bis Ende dieses Jahres soll die Planung abgeschlossen sein, 2014 soll das dreigeschossige Gebäude möglichst schnell hochgezogen werden, denn in der Zwischenzeit muss die Rettungswache ausgelagert werden - möglicherweise nach Marzling. Ein Notarztwagen soll aber an der Rotkreuzstraße bleiben. Im Erdgeschoss werden sechs neue, höhere Garagen für die drei Rettungs- und zwei Krankenwagen sowie das Notarzteinsatzfahrzeug entstehen, außerdem eine Waschhalle. In den ersten Stock soll die Rettungszentrale einziehen mit Schlafraum, Umkleide, Aufenthaltsräumen und Büros, bisher ist sie auf drei Gebäude verteilt. Alles werde "ein bisschen großzügiger und funktioneller", schildert der Geschäftsführer.

Auch einen Saal für Veranstaltungen wird es weiter geben, denn Angebote wie Diabetikerturnen oder Seniorentanz werden gut genutzt. Der Saal sei praktisch ständig belegt. Er wird sich künftig im zweiten Stock befinden und über einen Aufzug verfügen. Bisher müssten Rollstuhlfahrer hinaufgetragen werden, schildert Albert Söhl.

Wegen der zahlreichen Besucher würde er gern auch die Parkflächen auf dem gepachteten Grundstück in Norden durch ein Parkdeck vergrößern. Die Finanzierung aber bereitet dem BRK-Kreisverband noch Kopfzerbrechen. "Das wird nicht so einfach", sagt Söhl. Zur Höhe der Kosten kann er noch nichts sagen, bisher liegt nur eine erste Grobplanung vor, teuer aber wird es allemal. Eine Kreditaufnahme ist deshalb unvermeidlich, auch auf Spenden hofft das Rote Kreuz. Dass ehrenamtliche Helfer wie beim Bau der Katastrophenschutzhalle mit anpacken ist laut Söhl nicht möglich, da die Arbeiten schnell über die Bühne gehen sollen - die Marzlinger Halle war erst nach drei Jahren fertig. Erste Ideen, wie die Baukasse aufgebessert werden könnte, entwickelt der Kreisverband bereits. Söhl könnte sich beispielsweise eine "Aktion Baustein" vorstellen, bei der symbolisch für das Baumaterial gespendet wird. Staatliche Zuschüsse gebe es nicht.

Das jüngste Bauvorhaben des Kreisverbands liegt noch nicht allzu lange zurück: 2011 war das BRK-Heim in Moosburg saniert und aufgestockt worden. Das Rote Kreuz zählt im Landkreis mittlerweile 230 Mitarbeiter, da die Organisation mehrere Kindergärten betreibt - allein in diesem Bereich sind etwa 130 Personen tätig, im Rettungsdienst etwa 60.

Garagen zu klein, Gebäude zu alt: Das BRK muss neu bauen. (Foto: Marco Einfeldt)
© SZ vom 09.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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