Freising:Brand in der Altstadt

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Am Sonntagnachmittag bricht an der Unteren Hauptstraße ein Feuer in einem Dachstuhl aus und greift auf ein weiteres Gebäude über. Vier Menschen erleiden eine Rauchvergiftung.

Von Birgit Goormann-Prugger und Gerhard Wilhelm

Ein Brand in einem Dachstuhl im Haus Nummer 42 an der Unteren Hauptstraße hat Sonntagnachmittag 200 Feuerwehrleute bis in die Abendstunden hinein beschäftigt. Bei dem Feuer erlitten vier Bewohner eine Rauchgasvergiftung, darunter ein dreijähriger Bub. Auch einige Feuerwehrmänner mussten ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem sie bei den Löscharbeiten kollabiert waren. In dem Dachstuhl unter dem Blechdach herrschte eine unerträgliche Hitze. Die Löscharbeiten dort wurden für die Feuerwehrmänner zur Tortur. Die Brandursache ist noch unbekannt, wie Einsatzleiter Kommandant Anton Frankl am Abend sagte. Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa drei Millionen Euro.

Gegen 14.15 Uhr ging bei der Freisinger Feuerwehr der Alarm ein. Da der Brand in der Altstadt war, rückte man sofort mit mehreren Fahrzeugen aus. Durch die dichte Bebauung Haus an Haus ist die Gefahr eines Übergreifens des Feuers besonders groß. Erschwerend komme hinzu, so Anton Frankl, dass zur Bauzeit der Häuser natürlich noch niemand etwas von vorbeugendem Brandschutz gewusst habe. Der Brand hatte tatsächlich bereits auf die anliegenden Gebäude 40 und 44 übergriffen. Ein weiteres Ausbreiten konnte aber von der Feuerwehr verhindert werden.

Letztlich war die Feuerwehr mit 25 Fahrzeugen vor Ort. Das Problem war, so Kommandant Anton Frankl, dass sich der Brand wohl unter einem Kupferdach entfacht hatte und an das Feuer deshalb schwer zu gelangen war. Dafür hätte man das Blechdach mit Spezialwerkzeug öffnen müssen. 75 Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutz versuchten von innen und außen über Drehleitern den Brand in den Griff zu bekommen und Glutnester zu finden.

Wie kräftezehrend der Einsatz war, zeigten die Gesichter der erschöpften Feuerwehrleute, die im ständigen Wechsel im Einsatz waren. Die Einsatzleitung diskutierte währenddessen immer wieder darüber, wie man das Feuer am schnellsten in den Griff bekommen - und wie man den Männern ausreichend Getränke und Essen verschaffen könnte. Gegen 18 Uhr gab es in der Stadt keine Semmeln mehr für Wurstsemmeln. Daraufhin wichen die Feuerwehrleute auf Pizzas aus.

Auch der Freisinger Landrat Josef Hauner erschien gegen 19 Uhr an der Einsatzstelle und machte sich ein Bild von der Lage. Da lief die Nachricht vom Brand in der Freisinger Innenstadt schon in den Rundfunknachrichten. Unterdessen waren mehrere Bewohner, die in den betroffenen Häusern wohnen, schon anderweitig untergebracht worden. Vier Studenten aus dem Haus 44 beispielsweise kamen bei der Studentenverbindung Isaria unter.

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