Endspurt vor dem Urnengang:Schützenhilfe aus dem "Ländle"

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Ministerpräsident Kretschmann macht grünen Wahlkampf im Freisinger Asamsaal

Von Maximilian Gerl

Grüne unter sich: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der Freisinger Landtagskandidat Christian Magerl. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Wahlkampf um Bayerns Landtag biegt auf die Zielgerade ein. Kein Wunder, dass sich die Freisinger Grünen am Freitagabend noch einmal so richtig ins Zeug legen wollten. Während die Konkurrenten von der SPD zeitgleich ihren Spitzenkandidaten Christian Ude ins Rennen um die Wählerstimmen schickten, holten sie sich gleich Unterstützung durch einen bereits amtierenden Ministerpräsidenten. Es dürfte denn auch kein Wunder sein, dass Winfried Kretschmann - seines Zeichens grüner Landeschef in Baden-Württemberg und erster grüner Landeschef im Bund überhaupt - ausgerechnet jetzt in der Domstadt vorbeischaute: Einigen Prognosen zufolge liegen Florian Herrmann von der CSU und sein grüner Herausforder Christian Magerl in ihrem Wettstreit um ein Direktmandat gleich auf. Schützenhilfe von prominenten Parteikollegen, so kurz vor dem alles entscheidenden Wahltermin, kommt da also genau richtig.

Bevor Kretschmann jedoch die ersehnte Hilfe leisten konnte, musste er erst an einem guten Dutzend Anhänger der Jungen Union vorbei, die sich vor dem Asamtheater versammelt hatten, um für die CSU Werbung zu machen. Kretschmann zeigte sich von alldem unbeeindruckt und wies in einer launigen Rede auf Themen hin, die zu seiner Verwunderung im Wahlkampf kaum eine Rolle spielten. Besonders angetan hatte es ihm die Energiewende, die von der Bundesregierung gerade "in den Sand gesetzt" werde. Denn wer stattdessen eine ziellose Strompreisdebatte führe, habe "die Zeichen der Zeit nicht erkannt." Gerade in wirtschaftlicher Hinsicht sei es wichtig, Energieeinsparungen und Effizienzsteigerungen stärker zu fördern, um Deutschlands Position auf dem Weltmarkt zu verbessern. Auch zum umstrittenen Fracking äußerte sich Kretschmann kritisch: "Das will niemand außer ein paar FDPlern, aber die verrechnen sich ja öfter."

Magerl selbst freute sich über die Schützenhilfe und zeigte sich für Sonntag optimistisch. "Es wäre ganz schön für mich", gab er in seiner Rede zu, "wenn ich ausnahmsweise mal eine Wahl gewinnen würde."

© SZ vom 14.09.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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