Eishalle für Freising::Alles von vorne

Lesezeit: 2 min

Der Ältestenrat verwirft alle bisherigen Vorschläge, nun muss eine neue Planung her - und die Zeit drängt

Kerstin Vogel

Es wird neu geplant, neu gerechnet und neu entschieden: Die endlose Geschichte um den Bau einer Eishalle geht nach einer Sitzung des Ältestenrats in eine weitere Runde. Offensichtlich können alle bisherigen Ideen und Vorschläge weitgehend zu den Akten gelegt werden. Der Hauptausschuss soll demnächst den Projektbeschluss für eine neue Planung fassen - und die wird nach SZ-Informationen völlig anders aussehen als alles, was bisher vorgelegen hat.

Fest steht zumindest, dass es wohl eine klare Mehrheit der Freisinger Stadträte für eine "richtige" Halle geben wird, die auch den Anforderungen des Lärmschutzes genügt. Reduziert wurde allerdings die Zahl der gewünschten Tribünenplätze von 800 auf 350, außerdem sollen die Umkleiden kleiner ausfallen, die Nottreppen werden außen angebaut. Trotzdem wird man wohl nicht mit den zuletzt geschätzten vier Millionen Euro an Kosten auskommen, allerdings wird die Stadt aus ihrem Haushalt nicht mehr als diese Summe bezahlen. Was darüber hinaus geht, müssen die Eislaufabteilung des SEF und der Förderverein aus Spenden oder als Eigenleistungen selbst aufbringen - Tiefbauamtsleiter Franz Piller spricht von einem "schönen Anteil", der von dieser Seite kommen muss.

Das alles ist Ergebnis der Beratungen im Ältestenrat, die am Dienstagabend hinter verschlossenen Türen stattfanden. Für diese Sitzung hatten zuvor alle Fraktionen des Stadtrats ihre Vorstellungen formuliert. Dazu gehörte beispielsweise ein Betrieb bis 24 Uhr, eine Beteiligung der genannten Vereine an Planung und Kosten sowie der Wunsch, kein Flickwerk wie in Moosburg oder Lindau zu produzieren, sondern eine vernünftige zukunftsträchtige Lösung zu finden.

Nun muss versucht werden, diese Anforderungen mit den Erkenntnissen der Stadtverwaltung, den Wünschen der Vereine und nicht zuletzt den städtischen Finanzen in Übereinstimmung zu bringen. Auch hier könnte es eine Überraschung geben. War bislang immer davon die Rede, dass die vier Millionen Euro für die Eishalle über einen Nachtragshaushalt bezahlt werden sollen, was neue Schulden bedeutet hätte, wird nun anscheinend auch erwogen, eine Zwischenfinanzierung über die Bayerngrund laufen zu lassen. Möglicherweise, so wird angedeutet, könnten die Berechnungen, die für den Nachtragshaushalt angestellt werden, aber auch ergeben, dass sich die Einnahmen der Stadt 2012 so gut entwickeln, dass für die Eishalle gar keine Neuverschuldung erforderlich wird.

All das soll von der Verwaltung nun geprüft werden, wie Piller am Mittwoch bestätigte. Fest steht, dass nach der Planung des technischen Büros Weihenstephan, die mit rund sechs Millionen Euro schlicht zu teuer war, nun auch eine von Seiten des SEF betriebene Alternative verworfen worden ist. Anders als angekündigt, hätte auch diese Variante mehr als die vier Millionen Euro gekostet, die von der Stadt als Obergrenze vorgegeben worden sind.

Jetzt soll also wieder ein Planer beauftragt werden, aus den Skizzen der Stadtverwaltung einen detaillierten Plan zu entwickeln. Dazu muss es ein Lärmgutachten geben, und die Entwürfe müssen vom Gestaltungsbeirat abgesegnet werden, bevor der Stadtrat endgültig zustimmen kann. Was den Zeitplan angeht, so gibt es laut Piller Hoffnung: "Wenn die Beschlüsse schnell fallen, haben wir gute Chancen, dass heuer ein Teilbetrieb zustande kommt, auch wenn dann nicht jede Kachel in der Umkleide an ihrem Platz ist." Dazwischen kommen dürfe dann allerdings nichts, räumt Piller ein.

© SZ vom 09.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: