Formel-1-Auftakt:BMW für die Ferrari-Jagd gerüstet

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Nach einer optimalen Vorbereitung mit mehr als 10.000 Testkilometern ist BMW für den großen Wurf in der Formel-1-WM bereit.

Aber erst der Ernstfall am anderen Ende der Welt wird zeigen, wo BMW-Williams mit den Fahrern Ralf Schumacher (Kerpen) und Juan Pablo Montoya (Kolumbien) wirklich steht.

"Ferrari, McLaren-Mercedes und wir werden wieder die stärksten Teams sein, hinter Renault steht für mich noch ein Fragezeichen", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen vor dem Saisonstart am Sonntag (4.00 Uhr MEZ/live in Premiere und RTL) in Melbourne in einem Gespräch.

Für Theissen ist der sechsmalige Weltmeister Michael Schumacher mit Ferrari erneut Topfavorit: "Ich kann nicht erkennen, dass ihm die Motivation abhanden kommt."

Eingespieltes Team

Die Italiener seien ein eingespieltes Team, das von den Erfolgen der Vergangenheit profitiere. "Natürlich ist es schwer, so ein Team vom Sockel zu stoßen. Auf der anderen Seite: Irgendwann wird es passieren, und wir wollen dann das Team sein, das zur Stelle ist, wenn sich die Möglichkeit bietet", meint der BMW-Motorsportdirektor.

Ralf Schumacher und Montoya seien auf Anhieb vom neuen Auto begeistert gewesen, berichtet Theissen: "Sie haben gesagt, dass der FW 26 einfach zu fahren und schnell ist. Das war die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Den neuen Motor habe man erstmals im vergangenen Jahr im November und Dezember auf der Rennstrecke getestet. "Da geht es vor allem darum, die Dinge zu checken, die man auf dem Prüfstand nicht testen und absichern kann, wie etwa die Längs- und Querbeschleunigungen, die natürlich Einfluss auf den Ölkreislauf haben", sagt der BMW-Motorsportdirektor.

"Man wünscht sich immer ein paar Tage mehr Zeit zum Testen, weil man alles perfekt machen will, aber eigentlich bin ich froh, dass es endlich losgeht", meint Ralf Schumacher, der seinem Bruder den Kampf ansagt: "Ich bin fitter und motivierter denn je, und ich denke, dass wir mit dem FW 26 um einiges besser vorbereitet sind als im Vorjahr. Deshalb ist es kaum vermessen, wenn ich sage, dass wir in Melbourne aus eigener Kraft um den Sieg mitfahren können." Auch Teamkollege Montoya, der 2005 für den Erzrivalen McLaren-Mercedes fährt, ist selbstbewusst: "Ich denke, dass unser neues Auto von Beginn an konkurrenzfähig sein wird."

Zufriedenheit

Theissen betont, dass er mit der Zuverlässigkeit des Motors, der in dieser Saison rund 800 Kilometer pro Wochenende und Fahrer zurücklegen muss (bisher 400 km), sehr zufrieden ist. "Die Entwicklungsabläufe sind bei uns trotz der neuen Regeln die gleichen. Wir haben 2003 den Anschluss an die Spitze geschafft und haben bis zum letzten Rennen mit um den Titel gekämpft.

In dieser Saison wollen wir von an Anfang an um die Siege mitfahren und am Ende dann im Titelkampf hoffentlich das Glück haben, das im vergangenen Jahr Ferrari hatte", erklärt Theissen.

Höhen und Tiefen

Wichtig sei die Konstanz, so Theissen: "Die hatten wir 2003 noch nicht, da gab es ausgeprägte Höhen und Tiefen." Welcher WM-Titel ihm persönlich lieber sei, steht für den BMW-Motorsportdirektor noch in den Sternen: "Der Fahrertitel ist der bekanntere und auch für den Fahrer der wertvollere.

Die Konstrukteurs-WM ist für uns besonders wertvoll, weil sie zeigt, dass wir Kompetenz haben, dass wir das beste Auto und den besten Motor bauen können." Und diesen Beweis wollen die Münchner antreten, "das ist der Grund, warum BMW in der Formel 1 ist".

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