Fahrverbot:"Wir erhalten bessere Luft"

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Verbote und Ausnahmen: Umweltreferent Joachim Lorenz gibt Auskunft.

Dominik Hutter

SZ: Was bedeuten die neuen Erkentnisse nun für die Münchner Umweltzone?

"Kann sein, dass wir den Einführungstermin verschieben müssen": Joachim Lorenz (Foto: Foto: oh)

Joachim Lorenz: Die neuen Schlüsselnummern für Fahrzeuge bedeuten, dass jetzt rund 80 000 Fahrzeuge betroffen sind - wobei sich die Zahl der Lkw mit 20 000 nicht geändert hat. Eine ganz genaue Zahl kann aber nicht in wenigen Stunden festgestellt werden. Es kann aber sein, dass wir in Absprache mit dem Ministerium den Einführungstermin etwas verschieben müssen.

SZ: Im Großen und Ganzen bleiben Sie aber bei den bisherigen Plänen?

Lorenz: Wir können gar nicht anders verfahren. Das Mindeste, was wir tun müssen, ist die Aussperrung der Kraftfahrzeuge, die gar keine Plakette bekommen. Wir dürfen da nicht noch einmal differenzieren. Andere Städte wie Stuttgart, Berlin oder Augsburg tun das genau so wie wir.

Ob wir die Anforderungen später noch einmal verschärfen, hängt davon ab, wie sich die Luftqualität nach der ersten Stufe verbessert. Wenn wir schon mit der ersten Stufe die Grenzwerte einhalten könne, brauchen wir nicht unbedingt eine zweite einzuführen.

SZ: Der Effekt dürfte ja nun deutlicher ausfallen als nach den alten Zahlen.

Lorenz: Wir werden tatsächlich bessere Luftwerte erhalten, weil mehr Autos betroffen sind. Und auch durchaus neuere, die bis 1998 zugelassen wurden.

SZ: Warum lag die Stadt denn so daneben mit ihrer Prognose?

Lorenz: Weil wir die konkreten Schlüsselnummern bisher nicht hatten. Deshalb konnten wir nur schätzen, welche Fahrzeuge betroffen sein werden. Wobei unsere bisherigen Berechnungen genauer waren als die in Stuttgart zum Beispiel, wo man sich viel stärker verrechnet hat.

SZ: Wenn mehr Autofahrer von der Umweltzone betroffen sind, dürfte wohl auch die Zahl der Ausnahmen wachsen. Hat die Stadt das noch im Kreuz?

Lorenz: Wir müssen es im Kreuz haben. Wir werden aber befristet Personal einstellen müssen, um die Ausnahme-Anträge zu prüfen. Und deshalb stimme ich dem Vorschlag der Stadt Stuttgart zu, dass mit den Ländern über eine Finanzbeteiligung verhandelt werden muss.

© SZ vom 20.12.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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