Extrawünsche für MTV-Stars:Rockstars aus Marzipan für die Gäste

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Fiji-Wasser statt Alkohol in der Minibar - die Münchner Luxushotels bereiten sich auf die Gäste des MTV Music Awards vor. Doch welche Stars wo einchecken, bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis.

Kathrin Hedtke

Gewöhnliche Törtchen sind nichts für echte Rockstars. Deshalb hat sich der Küchenchef von Münchens jüngster Edelschlafstätte The Charles Hotel für die Stars der "MTV Europe Music Awards" etwas Besonderes überlegt: Nach dem Motto "Zum Fressen gern" drapiert er als Willkommensgruß Rockstars aus Marzipan auf einem Teller.

(Foto: Foto: dpa)

Besondere Gäste würden bei ihnen besonders behandelt, sagt eine Sprecherin des Fünf-Sterne-Hauses. Doch welcher Star in ihrem Hotel übernachtet, wird nicht verraten - Diskretion ist auch bei Rocco-Forte-Hotels oberstes Gebot.

Sicher ist nur: Wenn Blondköpfchen Avril Lavigne, Gangsta-Rapper Snoop Dogg und Kollegen mit unzähligen Koffern, Managern, Stylisten und Leibwächtern zur Verleihung der MTV-Musikpreise nach München reisen, steuern sie zielstrebig eines der vier Luxushotels an. Für die Übernachtung zahlen sie bis zu 5000 Euro pro Nacht, da sollen sie sich auch wie Superstars fühlen. "Wir versuchen, alle Wünsche zu erfüllen", sagt die Charles-Sprecherin.

Klischees zufolge müsste bei Rockstars zuallererst der Alkoholvorrat in den Zimmern aufgestockt und das teure Porzellan in Sicherheit gebracht werden. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Das Gegenteil ist der Fall: "Es gibt Anfragen, dass die alkoholischen Getränke aus der Minibar verschwinden."

Dafür seien Flaschen mit Fiji-Wasser bestellt worden, sagt die Sprecherin. Dieses teure Wasser entspringt einer Quelle im Regenwald auf den Fidschi-Inseln - die Hotelmitarbeiter kaufen es in München im Feinkostgeschäft. Janis Joplin würde staunen: Auch laktosefreie Sojamilch stehe bei den Promis ihrer Zunft derzeit hoch im Kurs.

Die MTV-Gäste hätten auffällig viele Nichtraucherzimmer gebucht, sagt die Charles-Sprecherin. Ein Luftbefeuchter wurde ebenfalls geordert. Sollte dennoch - Ausreißer gibt es immer wieder - ein Rocker à la Pete Doherty Lust auf eine wilde Party bekommen, ist das im The Charles Hotel natürlich kein Problem. "Man hört überhaupt nichts, die Zimmer haben schalldichte Türen", weiß die Sprecherin.

Auch auf übermäßigen Alkoholkonsum der Musikanten ist das Personal vorbereitet: Wer abends an der Bar viel zu viel trinkt, bekommt einen speziellen Service. Mitarbeiter bringen den Betrunkenen aufs Zimmer, legen ihn ins Bett und ziehen ihm die Schuhe aus - am nächsten Morgen bringen sie ungefragt eine Kopfschmerztablette und ein Glas Tomatensaft.

Solch ein Service hat seinen Preis: Das "normale" Zimmer gibt es im The Charles Hotel ab 390 Euro pro Nacht, die teuerste Suite kostet 5000 Euro. Im Preis inklusive ist allerdings auch die Sicherheit der Gäste: Es gibt kugelsichere Fenster und spezielle Positionen für Sicherheitspersonal. Die Juniorsuite hat sogar eine Verbindungstür zum Leibwächter.

Doch das sei eher etwas für Präsidenten als für Popstars, räumt die Sprecherin ein. "Vor Fans können wir niemanden schützen." Allerdings werde der Eingang des Hotels mit einer Kordel abgetrennt.

Auch die Mitarbeiter der anderen drei Münchner Luxusherbergen bereiten sich auf die MTV-Stars vor - doch sie wollen über ihre Vorbereitungen nichts verraten. "Das ist der Ruf unseres Hauses, wir gehen gar nicht an die Öffentlichkeit", heißt es im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski.

Im Mandarin Oriental Munich ist die Sprecherin ebenfalls recht reserviert: "Wir wollen uns bedeckt halten." Nur so viel: Die Zimmer würden entsprechend der jeweiligen Lieblingsblume und Lieblingsfarbe des Gastes hergerichtet.

Auf Kerzen und Blumen setzen auch die Mitarbeiter des Bayerischen Hofes. Allerdings betont hier die Sprecherin: "Das ist für uns kein Ausnahmezustand, wir haben das ganze Jahr über sehr interessante Gäste." Und wie nebenbei lässt sie fallen, dass bereits Justin Timberlake, Shakira und Pink zu ihren Hotelgästen gehörten. Von den Politstars der Münchner Sicherheitskonferenz ganz zu schweigen.

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