Erpressungs-Affäre:Bayerische Minister erwarten Hohlmeiers Rücktritt

Wegen Erpressungs-Vorwürfen aus den Reihen der eigenen Partei war Monika Hohlmeier bereits als Münchner Parteichefin zurückgetreten. Jetzt rechnen zwei Minister-Kollegen auch mit ihrem Rücktritt als bayerische Kultusministerin.

Mindestens zwei Minister-Kollegen aus dem Kabinett von Regierungschef Edmund Stoiber (CSU) hätten nach den jüngsten Querelen "hinter vorgehaltener Hand" die Erwartung geäußert, dass Hohlmeier nicht mehr zu halten sei, berichtet der Münchner Merkur.

Auch große Teile der CSU-Fraktion im Landtag erwarteten den baldigen Rücktritt der Ministerin, hieß es. Als möglicher Nachfolger werde Wissenschaftsminister Thomas Goppel gehandelt.

Ein Sprecher Stoibers verwies am Samstag auf dpa-Anfrage auf die Aussage des Ministerpräsidenten aus dieser Woche - Hohlmeier sei und bleibe eine erfolgreiche Kultusministerin.

"Sie ist eine Kämpferin"

Der Sprecher der Münchner CSU, Michael Stürzenberger, erwartet keinen Rücktritt Hohlmeiers. "Sie ist eine Kämpferin. Ich habe den Eindruck, dass sie weiter als Kultusministerin arbeiten will."

In der CSU gerät Hohlmeier wegen des Vorwurfs der Erpressung innerparteilicher Gegner indes immer stärker unter Druck. "Sie hat ganz klar eine Drohkulisse aufgebaut und Vorhaltungen gemacht", sagte der CSU-Politiker Thomas Zimmermann dem Magazin "Focus".

Auch der CSU-Landtagsabgeordnete Ludwig Spaenle hatte Hohlmeier beschuldigt, die Unwahrheit gesagt zu haben. Wegen der Parteiquerelen, die auf eine schon länger zurückliegende Wahlfälschungs-Affäre in der Münchner CSU zurückgehen, will Hohlmeier die Führung der Stadt-Partei mit sofortiger Wirkung abgeben.

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