Wirtschaftliche Erfolgsstory:Der fünfte Löwe für die Wunds

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In der Therme Erding gab es ein paar erotische Techtelmechtel in einer Grotte – seither hängen dort Kameras. (Foto: Renate Schmidt)

Die Therme Erding wird schon wieder als eines der 50 besten bayerischen Unternehmen ausgezeichnet. Ewig werde das aber nicht so weitergehen, sagt der Betreiber

Von Antonia Steiger, Erding

Die Familie Wund, Betreiber der Therme Erding, hat etwas geschafft, was bislang nur ganz wenigen Unternehmern gelungen ist: Sie hat die Auszeichnung "Bayerns Best 50" zum fünften Mal bekommen. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) überreichte den Preis am Donnerstag. "Sie hat schon gelacht, als sie uns wiedergesehen hat", sagte Jörg Wund. Kriterium für die Preisvergabe ist die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, die an der Umsatzsteigerung der vergangenen fünf Jahren gemessen wird. Vier Mal haben Sohn Jörg und Vater Josef Wund die Auszeichnung in den vergangenen Jahren für die Erdinger Therme bekommen und einmal für die Therme in Wörishofen.

Das bayerische Wirtschaftsministerium macht es sich nicht leicht in der Auswahl der Preisträger. Wie Wund sagte, hat ein Prokurist die Originalbilanzen geprüft, dann folgte ein zweistündiges Gespräch. Normalerweise müssen sich die Unternehmen bewerben, die Therme Erding wurde laut Wund zuletzt jedoch regelmäßig vom Ministerium selbst angeschrieben. "Man hat uns auf dem Schirm", sagt er. Eine Umsatzsteigerung in Höhe von durchschnittlich 37 Prozent in den vergangenen fünf Jahren - das ist den 50 Preisträgern zu Eigen gewesen. "Wir lagen ganz leicht drüber", sagt Wund. Zuletzt war die Eröffnung des Wellenbades und des Hotels dafür ursächlich, damit wurden auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Im Jahr 2016 erreichte die Therme erstmals eine Besucherzahl von 1,75 Millionen. Doch immer werde das nicht so weitergehen, kündigte Wund an.

Mehr als 200 zusätzliche Arbeitsplätze

Mehrere weitere Umsatzsteigerungen in dieser Höhe seien mit dem jetzigen Bestand nicht zu schaffen, höchstens einmal noch wäre ein Sprung unter die 50 wachstumsstärksten mittelständischen Unternehmen Bayerns möglich, glaubt Wund: wenn die neuen Rutschen im Außenbereich eröffnet werden, was 2018 der Fall sein soll. Anschließend seien Umsatzsteigerungen in Erding nur "mit einer Riesenerweiterung" nochmals erreichbar, aber das ist nicht geplant.

Mit Innovationsfreudigkeit, unternehmerischer Kreativität und zukunftssicheren Geschäftsmodellen sorgen die Mittelständler "für Stabilität, Fortschritt und höchste Wettbewerbsfähigkeit", so lobte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner die Unternehmen, die am Donnerstag im Schloss Schleißheim ihre Preise entgegengenommen haben, einen weißen Porzellanlöwen. Als besonders wachstumsstark gelten demnach die Unternehmen, die "innerhalb der letzten fünf Jahren die Zahl ihrer Mitarbeiter und ihren Umsatz überdurchschnittlich steigern konnten". Der Preis wurde zum 16. Mal verliehen.

Wie die Therme mitteilt, seien 2008 und 2009 die großen Erweiterungen mit Saunaparadies und der Galaxy Rutschenwelt und die daraus resultierende besonders starke Steigerung von Umsatz und Mitarbeiterzahl gewürdigt worden. 2011 sei es "das kontinuierliche Wachstum" gewesen, das der Wegbereiter für die großen Erweiterungen 2014 mit Wellenbad und Themen-Hotel war, die nun zur vierten Auszeichnung geführt habe. Durch die neuen Investitionen wurden demnach mehr als 200 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, davon zehn für Auszubildende.

© SZ vom 01.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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