Umfangreiche Renovierung:Kopfzerbrechen über die Kosten

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Spezialisten bemühen sich darum, die barocke Kirche St. Peter in Wörth nach dem Brand im vergangenen Jahr wiederherzustellen. Doch die Finanzierung ist noch nicht geklärt

Von Wilken Hustert, Wörth

Ein Jahr ist es her, dass es am Ostersonntag in der Pfarrkirche St. Peter gebrannt hat. Spaziergänger und Nachbarn bemerkten am frühen Abend, wie Rauch aus dem Kirchendach qualmte, und alarmierten Polizei und Feuerwehr. Der auf einen technischen Defekt zurückzuführende Brand verursachte hohe Schäden. Die Arbeiten zur Restaurierung der Kirche sind mittlerweile schon ein ordentliches Stück vorangekommen.

Zahlreiche Feuerwehren aus der Umgebung rückten vor einem Jahr an, um den Brand zu löschen. Die mehr als 200 beteiligten Feuerwehrleute waren aus Erding, Markt Schwaben, Pastetten, Ottenhofen, Altenerding, Hörlkofen, Oberding, Finsing und Reithofen nach Wörth geeilt, um den barocken Kirchenbau vor der vollständigen Zerstörung zu bewahren. Zwei Stunden dauerten die insofern erfolgreichen Löscharbeiten. Doch der Inneraum war durch den Brand stark beschädigt, der Altarbereich und die Sakristei fast vollständig zerstört worden. Um den Brandherd schnell unter Kontrolle zu bringen, musste auch das Kirchendach aufgeschnitten werden. Die dadurch entstandenen Risse wurden später nur provisorisch abgedeckt.

Unmittelbar nach dem Brand begannen die Restaurierungsversuche, befeuert von dem Verlangen der Wörther Gemeinde und der Kirchenverwaltung, ihre Kirche rasch wieder aufzubauen. Seitdem wird in verschiedenen Bauabschnitten an der Kirche gearbeitet. Das deklarierte Ziel ist es die, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Johann Paul Ostermayr errichtete Pfarrkirche so weit wie möglich in ihren Originalzustand zurückzuführen. Dafür beauftragte man den Isener Architekten Udo Rieger und Firmen aus dem Landkreis, dem Allgäu und München. An manchen Stellen ist man schon weit gekommen: Die verrußten Wände sind gereinigt und neu bestrichen, eine neue Orgel wird gebaut, und viele der Kirchenfenster sind schon neu verkittet. Allerdings haben auch viele sakrale Werke irreparable Schäden abbekommen. Sie werden nun bestmöglich von verschiedenen Spezialfirmen reproduziert: Die Fresken und Altarbildermüssen aufwendig neu bemalt werden und der Altarraum wird von den Restauratoren der "Münchner Werkstätten" wiederhergestellt.

Derweil tauchen Schwierigkeiten bei der Bewältigung der wachsenden Baukosten auf. Diese betragen bisher circa eine Million Euro. Doch fertig sind die Arbeiten noch lang nicht - und damit werden auch die Kosten weiter wachsen. Zahlreiche Spenden von Privatpersonen und Unternehmen aus der Region helfen dabei, dennoch bleibt eine Finanzierungslücke.

Ein Grund dafür ist, dass weitere größere Baumaßnahmen wie die Wiederinstandsetzung des schon vor dem Feuer renovierungsbedürftigen Kirchengewölbes von der Versicherung nicht mehr gedeckt werden, da es sich dabei um sogenannte "Alt- und Vorschäden" handelt. Deshalb wird die Angelegenheit ans erzbischöfliche Ordinariat weitergeleitet, das über die Kostenübernahme entscheiden und zustimmen muss. Doch dazu ist es noch nicht gekommen. Die Restaurierung der Wörther Pfarrkirche ist nur eines von 600 Projekten in der Diözese, die auf eine Genehmigung warten. Vergangenem Herbst wurde schon ein Antrag gestellt. Nun hofft man in Wörth, dass es bei der nächsten Ordinariatssitzung im Sommer zu einer befürwortenden Entscheidung kommt.

© SZ vom 02.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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