Übernachtungen im Landkreis:Touristen lieben Erding

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Eine große Portion Glück für Günther Pech vom Erdinger Stadtmarketing: Die Übernachtungszahlen im Landkreis steigen um 32 Prozent. Besonders beliebt: die Therme.

Matthias Vogel

Übernachtungsstatistik ist ein Wort, dass man nicht unbedingt mit der Ausschüttung von Adrenalin in Verbindung bringt. Die Zahlen, die das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung jüngst veröffentlicht hat, dürften Günther Pech, Leiter Stadtmarketing Erding, aber durchaus einen Kick gegeben haben. Weil sie das Bestreben der Stadt, in den vergangenen Jahren, den Tourismus zu fördern, in der Tat belohnen.

Fast 136.500 Menschen aus dem In- und Ausland haben im ersten Halbjahr in der Kreisstadt übernachtet, landkreisweit waren es stolze 367.000. Im Vergleich zum gleichen Zeitraums des Vorjahres entspricht das einer Steigerung in Erding von knapp 32 Prozent, im Landkreis nächtigten 23,5 Prozent mehr Gäste als noch von Januar bis Juni 2009. Im gesamten vergangenen Jahr kamen 240.000 Besucher nach Erding, ob der bemerkenswerten Wachstumsrate kann Pech sagen, wohin die Reise gehen soll: "Wir bewegen uns wohl auf die 300.000-Marke zu."

Einen großen Anteil daran, dass Erding in der Beliebtheitsskala steigt, hat laut Pech die Therme: "Sie ist sicher der große Leuchtturm hier. Zumal die Leute wegen ihr auch unter der Woche kommen." Aber dass im ersten Halbjahr gut 60 Prozent der Betten ausgelastet waren - im Vorjahr waren es 49 Prozent - , hat viele Gründe. Die Trends zum Kurzurlaub und zum Urlaub in Deutschland und auch die Wolke aus Vulkanasche, die von Island aus Europa überzog und den Flugverkehr teilweise lahmlegte, seien zum Beispiel ebenfalls verantwortlich für den Erfolg, sagt Pech. Besonders freut ihn aber, dass sich die intensive Bewerbung des Touristikstandorts Erding sich langsam auszuzahlen scheint. "Wir haben im jüngsten Quartal viele Messen besucht, haben mit dem Erdinger Weißbräu und der Therme Kooperationsverträge geschlossen. Auch sie machen auf Messen Werbung für die Stadt. Und das macht sich jetzt bemerkbar."

Natürlich spielt auch die Nähe zum Münchner Flughafen eine große Rolle. "Wenn die Fluggastzahlen steigen, profitieren wir auch davon", sagt Pech. In der Wahrnehmung der Passagiere hat Erding offenbar ein gutes Standing erreicht. "Das sieht man an der Verweildauer der Gäste in Erding", sagt Pech. Die liegt im Durchschnitt knapp unter zwei Tagen. Pech: "Viele reisen an, übernachten eine Nacht, fahren am nächsten Tag bequem zum Airport und fliegen in den Urlaub." Im Freistaat Bayern ist die Zahl der Übernachtungen nur um 3,6 Prozent gestiegen. Klar, dass Pech von einer "sehr positiven Entwicklung" spricht. Und dass das Wort Übernachtungsstatistik Musik in seinen Ohren ist.

© SZ vom 24.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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