SZ-Adventskalender:Ein Beweis der Solidarität

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Von den Rekordeinnahmen der Benefizaktion profitieren auch Menschen im Landkreis

Von Antonia Steiger, Erding

Auch in der Boomregion Dachau leben Rentner, die von Armut betroffen sind. (Foto: Catherina Hess)

Es ist gut, dass die Menschen nicht einfach wegschauen, weiterblättern oder weiterzappen, wenn von der Armut die Rede ist. Dass es Solidarität in der Gesellschaft gibt, beweist der "Adventskalender für gute Werke" der Süddeutschen Zeitung, der im vergangenen Jahr Rekordeinnahmen verzeichnen konnte. Von den insgesamt 5,5 Millionen Euro - 400 000 Euro mehr als im Jahr zuvor - fließt viel Geld auch in den Landkreis Erding, um dort die Not zu lindern. Denn auch hier leben Menschen, die in der so prosperierenden Region rund um den Flughafen, in dem so jungen und dynamischen Landkreis Erding nicht mithalten können. Weil sie krank sind, weil sie ihren Job verloren haben, weil sie Schicksalsschläge erlitten haben. Die wichtigste Anlaufstelle für sie ist die Caritas in Erding. Sie hilft psychisch Kranken, verschuldeten und verarmten Mitbürgern, denen die Kraft fehlt, sich aus ihrer Lage zu befreien.

Man kommt ins Reden

Es sind oft so kleine Dinge, mit denen man helfen kann: Pinsel, Farben und Leinwände, so lautete der Wunsch von Alfons Kühnstetter, der die Sozialpsychiatrischen Dienste der Caritas leitet und damit auch das Offene Atelier, wo sich alle zwei Monate Kranke und Gesunde treffen, um zusammen zu malen, zu basteln und mit Materialien zu experimentieren. Wer nicht über sein Innerstes reden könne, der könne sich auf diese Weise ausdrücken, sagt Kühnstetter. Andere kommen an der Leinwand miteinander ins Gespräch. Für alle gelte, dass sich "das psychische Empfinden" verbessere. Dank der überragenden Spendenbereitschaft der SZ-Leser kann der Adventskalender das Offenen Atelier so unterstützen, dass dort auch künftig die Menschen kreativ sein und ihrer Seele etwas Gutes tun können.

Es gibt noch weitere Projekte der Caritas, die der Adventskalender finanziell unterstützt, unter anderem ein Freizeitprojekt, das zum Beispiel einen Zoobesuch organisiert, der für die Teilnehmer alles andere als selbstverständlich ist, weil sie psychisch so belastet sind, dass sie sich diesen Ausflug gar nicht zu trauen, oder weil sie so wenig Geld haben, dass sie ihn sich schlicht nicht leisten können. Neben ihren Projekten ist die Caritas aber auch Ansprechpartner für Menschen, die wirtschaftlich in Not sind.

Es fehlt das Geld für medizinischen Bedarf

Manchen fehlt das Geld für eine neue Schlafcouch für das kranke Kind, für Medikamente und medizinische Hilfen, die die Kasse nicht bezahlt, für die Buskarte oder für einen kleinen Ausflug mit dem eigenen Kind. All diese Hilfeleistungen muss die Caritas vor allem aus Spendengeldern bezahlen. Auch dank der SZ-Leser und ihrer Großzügigkeit wird der Caritas das in beachtlichem Ausmaß auch künftig gelungen.

Es bleibt ein weiterer großer Bereich, der ohne die Hilfe aus der Mitte der Gesellschaft nicht agieren könnte: die ehrenamtliche Unterstützung für Flüchtlinge, die die Arbeitsgruppe Asyl im Landkreis organisiert. Ob Kursgebühren, Fahrtkosten bei Behördengängen, Schreibmaterial für Schulkinder oder kleine Aufwendungen für gesellschaftliche Anlässe: Die Helferkreise vor Ort sind auf Spenden angewiesen, um auf Notlagen von Asylsuchenden sinnvoll und schnell reagieren zu können. Auch diese Gruppen kann der SZ-Adventskalender unterstützen - ganz alleine dank der Spendenbereitschaft seiner zahlreichen Leser.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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