Statistik des Planungsverbandes:Trend zum Gymnasium hält an

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Vier von fünf Schülern machen in Ebersberg Mittlere Reife oder Abitur

Die Schüler im Landkreis Ebersberg werden immer schlauer. Zumindest legt dies eine nun vorgestellte Statistik des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München nahe. Demnach stieg der Anteil der Schüler mit Abitur und Mittlerer Reife innerhalb eines Jahrzehnts von knapp zwei Drittel auf mehr als 80 Prozent. Auf niedrigem Niveau stabil bleibt dagegen die Zahl der Schüler, die gar keinen Abschluss machen, der Wert schwankt um die vier Prozent eines Jahrgangs.

Trotz steten Wechsels zwischen G8 und G9 hielt der Trend zum Gymnasium zwischen an. So machten im Jahr 2005 noch 272 Schüler im Landkreis Abitur, das entspricht 20,8 Prozent des Jahrgangs. Fünf Jahre später waren es bereits 396 oder 31,2 Prozent. Auf etwa diesem Wert blieb der Abiturientenanteil auch in den kommenden Jahren, 2015 schlossen 484 junge Ebersberger die Schule mit dem Abitur ab, was 31,9 Prozent entspricht. Auch der Realschulabschluss wurde im untersuchten Zeitraum immer beliebter. Diesen machten im Jahr 2005 noch 554 Schüler beziehungsweise 42,2 Prozent. Insgesamt 766 Realschulabsolventen - immerhin 50,6 Prozent des Jahrgangs waren es zehn Jahre später.

Deutlich geschrumpft ist im vergangenen Jahrzehnt dagegen der Anteil der Schüler mit Haupt- beziehungsweise Mittelschulabschluss. Diesen legten 2005 noch 32,7 Prozent des Jahrgangs ab, das waren 428 Schüler. Ein halbes Jahrzehnt später war der Wert auf 20,5 Prozent oder 260 Schüler gesunken, gerade einmal 209 Mittelschulabschlüsse wurden 2015 vergeben, was 13,8 Prozent des Jahrganges entspricht.

Für die Mittelschulen sei diese Entwicklung allerdings kein Problem, sagt der stellvertretende Schulamtsleiter im Landkreis Wolfgang Michalke. Trotz sinkender Schülerzahlen sei man weit davon entfernt, Standorte aufgeben oder zusammenlegen zu müssen - wie es vor etwa zehn Jahren im Landkreis eine große Befürchtung war. "Von dieser Thematik sind wir weit entfernt", sagt Michalke, zumal die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren wieder gestiegen seien. Die Zahlen des Planungsverbandes stützen sich auf jene des Bayerischen Statistischen Landesamtes, die allerdings immer mit einiger Verzögerung ausgewertet sind, sie reichen daher nur bis 2015. Für das kommende Schuljahr sei aber nach aktuellem Stand mit 321 Neuntklässlern an den Mittelschulen zu rechnen. Würden diese alle ihren Abschluss machen, wäre das der höchste Wert seit 2009.

Und es gibt noch einen Grund für den immer höheren Anteil der Schüler mit Realschulabschluss: Viele, die zuerst einen Abschluss an der Mittelschule machen, gehen dort weiter in die zehnte Klasse, an deren Ende ebenfalls die Mittlere Reife steht. Für das kommende Schuljahr zählt man an den Mittelschulen im Landkreis insgesamt 230 Zehntklässler, was bedeutet, dass gut zwei Drittel der Schüler mit Mittelschulabschluss noch den Realschulabschluss draufsatteln.

Dennoch nimmt die Zahl der Schüler an Gymnasien und Realschulen deutlich zu, worauf der Landkreis als Sachaufwandsträger auch reagiert. So stehen am Vaterstettener Gymnasium in den kommenden Jahren Erweiterungen an, genau wie in Kirchseeon - die Schule wurde nach den Bedürfnissen des G8 gebaut, was bald nicht mehr reichen dürfte. Unter Umständen könnte sogar ein fünftes Gymnasium im Landkreis nötig werden, genaueres dazu erarbeitet derzeit die Arbeitsgruppe Schulentwicklung des Kreistages, einen Zwischenbericht soll es noch im Juni geben.

© SZ vom 28.06.2017 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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