Sinnflut-Festival in Erding:Knödel und Kokosmilch

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"Gegessen wird ja eigentlich immer": Die Standl-Betreiber auf dem Sinnflut-Festival wollen die Erdinger mit kulinarischen Hochgenüssen locken - und hoffen auf die Rückkehr des Sommers.

Sabine Scharl und Denise Stampfer

Dichtes Menschengedränge, eine Verkaufsbude neben der anderen, kulinarische Köstlichkeiten, aber auch die ein oder andere Regenpfütze: Das erwartet die Erdinger zur Zeit auf dem Volksfestplatz. Seit Freitag findet zum 17. Mal das alljährliche Sinnflut Festival statt. Von der Bratwurst bis hin zu indischen Spezialitäten ist für Feinschmecker alles geboten. Auch die Stände mit dem Warenangebot sorgen für allerlei Abwechslung: egal ob Schmuck, Kleidung oder außergewöhnlich geformte Vögel aus Draht - hier findet jeder etwas.

Lassen sich die Schokofrüchte auf dem Sinnflut-Festival in Erding schmecken: Daniela (links) und Verena. (Foto: Peter Bauersachs)

So unterschiedlich das Angebot der Standinhaber auch ist, eines verbindet sie auch dieses Jahr wieder: die unbefriedigenden Besucherzahlen wegen des schlechten Wetters. Vor allem an den ersten beiden Tage war es nasskalt und ungemütlich. Lediglich der Sonntag lockte die Besucher zum Festplatz. Auf dem kommenden Wochenende liegen nun alle Hoffnungen der Standbetreiber. Der Wetterbericht verspricht: Es soll trocken und sonnig werden.

Karl Steinmeier, Inhaber der "Barbarenspieße", ist dennoch ganz zufrieden. Denn "gegessen wird ja eigentlich immer", sagt er. Eine mindestens drei Meter lange Menschenschlange steht bei Steinmeier's Bude an. Etwas Geduld erfordert es, einen der heiß begehrten Barbarenspieße zu ergattern. Gebratenes Putenfleisch mit Teig drum rum - das ist die erfolgreiche Eigenkreation des Inhabers. "Ich selbst habe den Spieß vor sieben Jahren erfunden", erklärt er stolz. Zum zweiten Mal ist der "Spießbräter" nun schon auf dem Erdinger Festival vertreten. Manchmal brauche es etwas Anlaufzeit, bis die Besucher etwas Neues ausprobieren würden, so Steinmeier. Einmal auf den Geschmack gekommen, kehren viele Kunden dann aber wieder zurück, um sich einen Nachschub zu holen.

Seit "mindestens zehn Jahren" hingegen ist der "Burger Point" nun schon fester Bestandteil des Sinnflut Festivals. "Wir kommen sehr gerne nach Erding. Die Leute hier sind nicht so hektisch wie in München", erklärt Brigitte Braun, Inhaberin des Standes. Einziger Unterschied in diesem Jahr sei das provisorische Zelt, in dem sie ihre Köstlichkeiten verkauft. Das hänge mit der Überschneidung mit dem Tollwood Festival in diesem Jahr zusammen. "Den Stand brauchen wir auf dem Tollwood Festival in München", meint die Inhaberin. Besonders gefragt beim Burger Point seien die Maiskolben, die Kartoffeln und natürlich die Burger, berichtet Braun.

Standl-Betreiber Beppo Herrmann (links) mit Peter Liebs bieten Steckerlfisch an. (Foto: Peter Bauersachs)

Hungern und dursten muss also niemand auf dem Festivalgelände. Verschiedenste Buden mit Speisen aus aller Herren Länder sorgen für kulinarische Hochgenüsse: Es gibt thailändische Reisgerichte mit Kokosmilch-Soße, Steckerlfisch, süße Crêpes, herzhafte Langos oder ganz traditionell bayerische Knödel.

Gut gestärkt bleibt dann noch genügend Zeit, sich zwischen den Warenständen hindurch zu schlängeln. Die kleinen Besucher dürfen eine Runde Bagger fahren oder sich beim Bodypainting verschönern lassen. Die etwas größeren Gäste finden alle Arten von Accessoires: Fingerpuppen, Reiskörner, auf denen der eigene Namen steht, Kleidung, verschiedenste Hüte, Mosaiksteine und allerhand anderen Krimskrams.

Kerstin Schneider ist mit ihrem "Kokonille"-Stand zum ersten Mal auf dem Festival und hat bisher nur gute Erfahrungen gemacht. "Die Veranstalter sind sehr nett und ich mag die Atmosphäre hier", sagt die Inhaberin. Genäht hat die junge Frau schon immer gerne. Vor vier Jahren schließlich hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht. "Inzwischen kann ich auch davon leben. Ich bin immer wieder auf Festivals und verkaufe auch im Internet", erklärt Schneider. Kosmetiktaschen, Taschentuch-Etuis, Handytaschen und vieles mehr gibt es am Kokonille-Stand. Wie die meisten Verkäufer ist Schneider stolz darauf, alles in Handarbeit hergestellt zu haben.

© SZ vom 30.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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