Silvesternacht im Landkreis:Spaß mit Risiken

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Im Angermaierhaus verkaufen Geschäftsführer Ben Weißbach und seine Mitarbeiter Marcin Berger (li.) und Martin Kalisch neben Raketen auch eine Batterie mit Blitzeffekt ("Böse Schwiegermutter") und den exklusiven "Gold-Vulkan". (Foto: Renate Schmidt)

Das Silvester-Feuerwerk unterliegt einigen Vorschriften

Sie haben so klangvolle Namen wie "Lesli Bloodhound", "Iron Man" oder "Highway to Hell" und sie werden seit Donnerstag, 29. Dezember, bestimmt wieder tausendfach gekauft: Feuerwerksartikel. Einzelne Raketen sind zwar immer noch beliebt, aber es setzen sich immer mehr sogenannte Batterien oder Verbundwerke durch. Einmal angezündet, werden Dutzende Effekte ausgelöst. Oft fegen die kleinen Miniraketen bis auf eine Höhe von 40 Metern oder sogar noch höher. Offiziell dürfen Feuerwerksartikel in Deutschland ab dem 31. Dezember bis zum 1. Januar jeweils ganztägig abgebrannt werden. Zwei Tage und insbesondere die Neujahrsnacht - sie bescheren den Feuerwehrleuten, Polizisten und Ärzten jede Menge Arbeit, weil oft unsachgemäß mit dem Feuerwerk umgegangen wurde.

Die Stadt Freising verbietet das Abfeuern von Silvesterraketen im gesamten Innenstadtbereich schon länger, aus Sorge, es könnte zu einem Brand wie in der Tübinger Altstadt zum Jahreswechsel 2008/2009 kommen. Auch in Moosburg ist in der Altstadt Feuerwerk tabu. Doch in Erding und Dorfen gibt es diese Einschränkungen nicht, es gelten nur Bestimmungen der ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz. Danach ist es verboten, "pyrotechnische Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern abzubrennen". Blindgänger, die nicht explodiert sind, sollten unbedingt liegen gelassen werden.

Oft entstehen Unfälle auch deshalb, weil illegale Feuerwerkskörper verwendet werden. In Deutschland zugelassene pyrotechnische Artikel erkennt man an einer aufgedruckten BAM-Nummer beziehungsweise einer CE-Zertifizierungsnummer sowie den in deutscher Sprache aufgedruckten Handhabungshinweisen. Bei einem geprüften Feuerwerkskörper kommt ein Mensch mit leichteren Verbrennungen davon. Doch illegale Knallkörper enthalten statt Schwarzpulver oft einen Knallsatz mit Metallpulver. "Dann reißt es ganze Finger, oder sogar die ganze Hand ab. Das wirkt wie eine Granate", warnt Professor Raymund Horch, Präsident der Fachgesellschaft für plastische Chirurgen. Wil/Foto: Renate Schmidt (Angermaierhaus in Erding)

© SZ vom 30.12.2016 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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