2023 rollen die Bagger an:In elf Jahren ist der Ringschluss fertig

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Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bekräftigt Ausbaupläne für Münchner S-Bahn-Netz

Im Jahr 2029 soll der S-Bahn-Ringschluss bis zum Bahnhof Altenerding fertig gebaut sein. Dies ist Teil des ambitionierten Plans für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im Ballungsraum München, wie ihn der bayerische Verkehrsministers Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss des Landtags vorgestellt hat. 28 konkrete Maßnahmen nannte Herrmann, 23 von ihnen seien in Bau oder in Planung, darunter auch diverse Abschnitte des S-Bahn-Ringschlusses, der eines Tages die Erdinger S-Bahn mit dem Flughafen und mit Freising verbinden wird. Mutig werden auch bereits Termine für den Baustart genannt: Demnach rollen 2023 die Bagger an, um die Lücke zwischen dem Flughafen und Erding zu schließen.

Wie das bayerische Wirtschaftsministerium mitteilt, soll der Großraum München Prognosen zufolge bis zum Jahr 2030 um weitere 400 000 Einwohner wachsen. Der Bau der zweiten Stammstrecke sei der "zentrale Baustein" für die Verkehrsplanung, heißt es in der Mitteilung weiter. Es sei aber "völlig unstreitig", so wird Herrmann zitiert, dass das Münchner S-Bahn-Netz darüber hinaus "kräftig ausgebaut werden" müsse. Und dazu zählt unter anderem auch der barrierefreie Ausbau diverser Haltestationen. Die Umsetzung dieses Ausbaus ist demnach im Landkreis Erding festgezurrt für die Stationen St. Koloman und Aufhausen und des weiteren geplant für Altenerding und Erding sowie entlang der Bahnstrecke nach Mühldorf in Hörlkofen, Walpertskirchen, Thann-Matzbach und Dorfen. Herrmann lässt die Projekte von einem interdisziplinären Arbeitskreis begleiten, wie es heißt. Ihm gehören die Deutsche Bahn, die Bayerische Eisenbahngesellschaft, der MVV, die Stadt München und die MVV-Verbundlandkreise an.

Besser werden soll es im S-Bahn-Verkehr aber auch schon, bevor die zweite Stammstrecke fertig ist. Das S-Bahn-Angebot solle "auf Basis der verfügbaren Infrastruktur" schrittweise verbessert werden, wie Herrmann mitteilen lässt. Und das kommt auch den Bahnfahrer im Landkreis Erding zugute. So hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft laut Mitteilung zwei zusätzliche tägliche S-Bahn-Fahrten von Erding nach Markt Schwaben am frühen Abend bestellt. Von sofort an biete die Bahn einen durchgehenden 20-Minuten-Takt am frühen Nachmittag auf den Außenästen nach Erding, Tutzing, Mammendorf und Petershausen an. Und auch die Verbindung zum Flughafen wird verbessert: Von sofort an gibt es demnach eine zusätzliche Fahrt der S 8 am Morgen zum Flughafen.

In Hermanns Paket für den Ausbau der Bahninfrastruktur im Ballungsraum München finden sich die bekannten Abschnitte des S-Bahn-Ringschlusses - versehen mit geplanten Baustarts. So soll es für die Verlängerung der S-Bahn vom Flughafen nach Schwaigerloh im Jahr 2020 losgehen. 2023 beginnen die Arbeiten für den Abschnitt zwischen Flughafen und Erding, und ebenfalls 2023 startet der Ausbau der ABS 38 von Markt Schwaben über Mühldorf nach Freilassing, eine Maßnahme. Auch für die Walpertskirchener Spange, die den S-Bahn-Ringschluss über Dorfen mit der Bahnstrecke nach Mühldorf und weiter nach Freilassing verbindet, nennt Minister Herrmann einen Termin: Im Jahr 2024 sollen die Arbeiten dort beginnen - und fünf Jahre später enden. Zeitgleich mit den Arbeiten für den Ringschluss-Abschnitt auf dem Stadtgebiet Erdings vom Fliegerhorst Erding, wo der neue Bahnhof entsteht, bis nach Altenerding.

© SZ vom 16.03.2018 / ts - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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