Rettungseinsatz am Sonntag:"Massiv behindert"

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Die Wasserwacht hält die Augen offen am Kronthaler Weiher. Aber die Autofahrer behindern die Rettungskräfte. (Foto: Renate Schmidt)

Wasserwacht kritisiert Parkverhalten am Weiher

Von David Kirchner, Erding

Nach dem Einsatz der Rettungskräfte am Sonntag am Kronthaler Weiher übt die Erdinger Wasserwacht Kritik: Viele Autofahrer hätten die Rettungswege zugeparkt und die Rettungskräfte auf diese Weise massiv behindert, sagte der Einsatzleiter Alexander Genstorfer von der Wasserwacht Erding. Dass die Parkplätze insbesondere an heißen Tagen nicht ausreichen werden, damit musste nach Abschluss der Sanierungsarbeiten am Weiher gerechnet werden. Badegäste wichen jedoch auf die Rettungswege aus, kritisierte Genstorfer. Dies sei "unbedingt zu vermeiden", fügte er an. "Alle Einsatzkräfte hatten Schwierigkeiten, überhaupt zum See zu gelangen." Vor allem große Rettungsfahrzeuge verlören "möglicherweise entscheidende Zeit". Doch im Ernstfall zähle jede Sekunde. Zu einem solchen Ernstfall war es dieses Mal aber nicht gekommen.

Mit Rettungsboot und Hubschrauber

Die Rettungskräfte waren ausgerückt, weil zwei Jungen im Alter von 12 und 15 Jahren vermisst wurden. Die beiden wurden später wohlbehalten gefunden. Ein Angehöriger hatte die Jungen beim Spielen am Ufer aus den Augen verloren und sofort die Wasserwacht informiert. Der Wachhabende löste den Vermisstenalarm aus, nur wenige Minuten später rückten Einsatzkräfte von Polizei, Wasserwacht, Feuerwehr und Rotem Kreuz aus. Außer vier Rettungstauchern und 13 Wasserrettern kamen ein Motorrettungsboot und ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Zwanzig Minuten später gab Genstorfer Entwarnung: Die Besatzung des Rettungsboots hatte die Jungen in der Nähe des Kieswerks am Nordostufer gesichtet. Sie waren so ins Spiel vertieft, dass sie sich unbemerkt von ihren Angehörigen entfernt hatten.

Die Einsatzkräfte nahmen die Jungen mit an Bord und übergaben sie ihren Begleitern. Ausdrücklich lobte Genstorfer das Verhalten des Angehörigen, der sofort Alarm geschlagen hatte. Im Zweifel sei es immer richtig, unverzüglich die Einsatzkräfte zu informieren. "Lieber rücken wir einmal zu oft aus, als dass die Leute erst zwei Stunden warten und es dann möglicherweise schon zu spät ist." Sorgen bezüglich der Einsatzkosten müsse sich auch niemand machen. Falls es sich nicht um einen blöden Scherz handle, sondern ein plausibler Grundverdacht gegeben sei, übernehme die öffentliche Hand die Kosten.

© SZ vom 13.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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