Hightech-Fahrsimulatoren werden immer häufiger in Fahrschulen angeboten und sollen Fahrschüler gefahrlos auf den Straßenverkehr vorbereiten. Ist dies ein Fortschritt und eine lohnenswerte Neuerung oder kommt ein Simulator nicht nah genug an die Realität heran? Renate Englberger-Klauser, Inhaberin der Erdinger Fahrschule Englberger, sprach mit der SZ.
SZ: Ist es Pflicht, die ersten Fahrstunden an einem Simulator abzuhalten ?
Renate Englberger-Klauser: Pflicht ist es keine, jedoch sehr zu empfehlen, da der Schüler nicht dem Straßenverkehr sofort ausgesetzt ist. Das simulierte Fahren kann man einzeln oder aber als Paket mit sechs Modulen wählen.
Haben Sie die einzige Fahrschule im Landkreis mit einem Fahrsimulator?
Ich glaube, wir sind die einzigen, die Fahrten mit dem Simulator anbieten. Wir bekommen häufiger Anfragen, ob wir einen Simulator benutzen und ein gewisser Anteil der Fahrschüler wird sicher auch davon beeinflusst.
Ist der Simulator tatsächlich eine rentable Investition?
Definitiv. Es ist auch zeitgerecht, im Flugbereich gibt es Simulatoren schon sehr lange. Außerdem ist es umweltschonend, da die Schüler dadurch weniger Fahrstunden benötigen.
Wie realitätsnah ist die Fahrt an einem Simulator?
Es ist relativ realistisch, denn der Simulator verfügt über sämtliche technischen Notwendigkeiten eines Autos, wie Kupplung, Gaspedal, Blinker und so weiter. Unsicheren Fahrschüler wird die Angst genommen, da sie isoliert das Fahren üben können. Bald wird es sogar noch interessanter, wenn weitere Module, wie Fahren bei schwierigen Witterungsverhältnissen und Autobahnfahrten zur Verfügung gestellt werden.
Ist es fahrschulunabhängig, wie viel eine Stunde Fahrt am Simulator kostet?
Die Kosten sind fahrschulunabhängig, wobei man ungefähr die Hälfte des Preises einer normalen Fahrstunde bezahlen muss.