Die Frau war offensichtlich ziemlich verwirrt. Mit einer Reisegruppe war sie am Samstagnachmittag auf dem Weg nach Tirol, doch gleich nach der Ankunft am Münchner Flughafen verschwand die Britin spurlos. Aufgetaucht ist sie erst wieder am nächsten Morgen - bei einem Einsatz der Bundespolizei wegen eines herrenlosen Gepäckstücks. Mittlerweile ist die 63-Jährige zurück bei der Gruppe. Der Reiseleiter holte sie am Nachmittag bei der Bundespolizei ab.
Zusammen mit dem Reiseleiter und den anderen Teilnehmern war die Frau am Samstag von London nach München geflogen, um von dort aus mit dem Bus weiter nach Leutasch zu fahren. Dann aber trennte sie sich aus bisher unbekannten Gründen von den anderen. Dass die Frau samt Gepäck verschwunden war, fiel aber niemandem auf und die Urlauber machten sich ohne sie auf den Weg nach Tirol. Erst im Hotel bemerkte der Reiseleiter, dass die 63-Jährige nicht mit im Bus war. Er meldete sie bei der örtlichen Polizeistation als vermisst. Die österreichischen Bundespolizisten wiederum baten ihre deutschen Kollegen am Münchner Airport um Mithilfe. Trotz intensiver Suche blieb die Frau aber wie vom Erdboden verschluckt.
Erst am Sonntag tauchte sie wieder auf. Bundespolizisten am Flughafen waren wie so oft zu einem herrenlosen Gepäckstück gerufen worden und überprüften dieses. Als sie den Koffer öffneten, fanden sie einen britischen Reisepass und ließen die mutmaßliche Besitzerin des Gepäckstücks ausrufen. Daraufhin meldete sich die 63-Jährige am Informationsschalter im Terminal 2. Als Bundespolizisten die Frau dort abholten, machte sie einen ziemlich verwirrten Eindruck, wusste nicht, wohin sie eigentlich genau wollte. Alles Vernehmungstalent half den Beamten nichts, wie es im Polizeibericht heißt. Ein Rückruf bei den Kollegen in Tirol brachte die bayerischen Bundespolizisten dann aber weiter. Der Reiseleiter machte sich daraufhin per Taxi auf den Weg zum Münchner Flughafen und holte die Frau ab.