Politik im Gespräch:Sporthallen sind weiter Mangelware

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Die Erdinger Stadträtin Janine Krzizok spricht beim CSU-Frühschoppen über die "Turnhallenknappheit". Zuhörer interessiert vor allem das geplante Handballleistungszentrum, um das es seit längerem recht still geworden ist.

Von Regina Bluhme, Erding

Die Eishalle, die neue Dreifachturnhalle, das Handballleistungszentrum - es waren interessante Themen, die Janine Krzizok, Sportreferentin des Erdinger Stadtrats, am Sonntag zum CSU-Frühschoppen mitgebracht hatte. Allerdings war die Zahl der Zuhörer mehr als übersichtlich. Vereinsfunktionäre ließen sich nicht blicken. Krzizok nahm es sportlich: Sie verwies auf den zeitgleich stattfindenden Stadttriathlon. Und die geringe Besucherzahl könne ja auch zeigen, dass "die Sportvorstände zufrieden sind, auch mit dem Austausch mit der Stadt".

Janine Krzizok begrüßte zu ihrem Referat ganze drei Zuhörer. Die erwiesen sich dafür aber als recht diskussionsfreudig. Für das Handballleistungszentrum, das unter anderem auch eine Vierfachturnhalle vorsieht, gebe es bereits den entsprechenden Bebauungsplan. Seit über einem Jahr habe man nichts mehr von dem Investor gehört, schimpfte daraufhin Zuhörer Arnold Kronseder, da müsse die Stadt "mal nachhaken". Noch müsse der Investor den Grund erwerben, "wir müssen abwarten", betonte Krzizok. Der einzige anwesende CSU-Stadtrat Günther Adelsberger nannte das Leistungszentrum "ein tolles Angebot", aber es sei eben eine Initiative eines Privatmanns, "es ist also seine Privatangelegenheit und er ist der Stadt insofern auch keine Rechenschaft schuldig". Sie dürfe öffentlich nicht mehr dazu sagen, "vor allem, wenn gerade Gespräche laufen", so Krzizok.

Die "Turnhallenknappheit" sei ein großes Thema in Erding, betonte Janine Krzizok. Künftig fielen aufgrund von Sanierungen zwei Sportstätten weg, am Lodererplatz und am Anne-Frank-Gymnasium (AFG). Daher sei es wichtig, dass sich die Stadt beim AFG, das sich in der Trägerschaft des Landkreises befindet, auch einbringe. "Damit daraus auch Belegungsrechte resultieren", so Krzizok. Daher sei es richtig, dass die Stadt nun eine Dreifachturnhalle hinter der Eishalle plane, in möglichst sparsamer Version, ohne große Tribüne, so die Sportreferentin.

"Bei der Eishalle hat es uns kalt erwischt", berichtete Janine Krzizok weiter. Der Trakt mit Kabinen, Toiletten und dem Kiosk entspricht nicht mehr dem Brandschutz und wird abgerissen. Die Kosten belaufen sich laut Krzizok auf circa vier Millionen Euro. Die Stadtwerke nähmen hier für den Sport viel Geld in die Hand, lobte sie. Krzizok berichtete auch vom Neubau des Vereinsheims des FC Langengeisling. Von den auf circa 2,5 Millionen Euro geschätzten Kosten, stemme 1,8 Millionen die Stadt Erding. "Das ist eine erhebliche Förderung, die es so noch nicht gegeben hat." Die Planungen seien nun abgeschlossen. Die Sportreferentin verwies darauf, dass das Gebäude marode gewesen sei. "Eine Sanierung wäre fast genauso teuer gekommen."

Großes Lob zollte die Erdinger Sportreferentin dem neu angelegten Erholungsgebiet am Kronthaler Weiher. Die Sportanlagen würden als "niederschwelliges Angebot vor allem von der Jugend sehr gut angenommen", sagte Krzizok. Die vier Millionen Euro seien sehr gut investiert worden. Arnold Kronseder vermisst dort allerdings den geplanten Lift für Menschen mit Gehbehinderungen. Adelsberger sagte, er habe gehört, es gebe technische Probleme.

© SZ vom 18.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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