Neuer Campus:Klares Bekenntnis zu Erding

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Olympiasieger wie Viktoria Rebensburg werden an der HAM von Präsident Claudius Schikora (links) und Geschäftsführer Florian Kainz persönlich begrüßt. (Foto: Renate Schmidt)

Nach der Freigabe des Fliegerhorstgeländes will die private Hochschule für angewandtes Management dort ein Campus-Gelände mit Wohnungen für die Studierenden bauen. Ein Umzug nach Fürstenfeldbruck ist vom Tisch

Von Florian Tempel, Erding

Die private Hochschule für angewandtes Management (HAM) hat sich definitiv dafür entschieden, mit ihrem Hauptsitz langfristig in Erding zu bleiben. Die Option, nach Fürstenfeldbruck umzuziehen, hat sich zerschlagen, sagt der Präsident der Hochschule, Professor Claudius Schikora. Es gebe bereits "eine ziemlich konkrete Planung", die man "an die Stadt Erding weitergegeben" habe. Nach der Freigabe des Fliegerhorstgeländes will die HAM dort ein Campus-Gelände mit zahlreichen Seminarräumen, Büros für Dozenten und Verwaltung, Wohnmöglichkeiten und einem Sportplatz für die Studierenden bauen: "Wir haben auch einen Wunschstandort, sind da aber flexibel." Auch geduldig muss die HAM bleiben. Über eine Freigabe des Fliegerhorstareals oder Teilen von diesem, entscheidet das Bundesverteidigungsministerium, das sich nicht drängen lässt.

Die Pläne, die sich die HAM für ihre neue Zentrale gemacht hat, seien zwar "ganz reale Vorstellungen", gleichwohl aber "noch nichts, was man nach draußen zeigen könnte", sagt Schikora. In Erding ist die größte private Hochschule Bayerns - in Deutschland ist sie unter den privaten die Nummer fünf - längst an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Die Räume im alten Postgebäude am Erdinger Bahnhof und im alten Landratsamt an der Langen Zeile reichen bei weitem nicht aus.

Im vergangenen Studienjahr haben 2500 Frauen und Männer an der HAM in Erding studiert. Der Großteil des Studiums läuft zwar online, ohne dass die Studierenden in Erding anwesend sein müssten. Doch zu den Kompaktseminaren und vor allem den Prüfungen müssen sie in die Stadt kommen. In diesen Zeiten kam es vor, erklärt Schikora, dass die HAM alle verfügbaren externen Räumlichkeiten in Erding angemietet habe: Räume in der Volkshochschule, in der Stadthalle, in einem Hotel oder sogar in einem Gasthaus. "Das alles war nicht ideal", sagt Schikora. Vom kommenden September an wird das nicht mehr nötig sein. Die Hochschule hat in Ismaning in einem Bürokomplex Räume angemietet - als Überbrückung, bis der ersehnte Campus auf dem Fliegerhorstgelände Realität ist.

Die Studierendenzahlen an der HAM in Erding haben sich bei etwa 2500 eingependelt. Derzeit laufe noch die "heiße Phase der Bewerbungen", sagt Schikora. Die Abiturzeugnisse sind seit Ende Juni raus und angehende Studenten, die sich erfolglos bei staatlichen Universitäten und Hochschulen beworben haben, suchen eine Alternative, bevor sie ganz ohne Studienplatz dastehen. Wie viele Studenten die HAM im neuen Studienjahr haben wird, weiß Schikora noch nicht genau zu sagen. Es könnte aber ein neuer Rekord sein. Besonders beliebt und nachgefragt sind bei der HAM die Studiengänge in Wirtschaftspsychologie, Medienmanagement und Sportmanagement. Auch der extra für die Münchner Stadtverwaltung kreierte Studiengang "Public Management" laufe sehr gut, sagt Schikora. Die Stadt München lässt in einem dualen System ihren Verwaltungsnachwuchs neben der Ausbildung zum Verwaltungsangestellten ein betriebswirtschaftliches Studium an der HAM absolvieren. Ganz neu sind vom September an die Studiengänge Eventmanagement und Gründungsmanagement.

Spitzensportler, die an der HAM ein Studium absolvieren, sind weiterhin ein Aushängeschild für die Hochschule, mit denen man sich gerne schmückt. Die Liste prominenter Sportlernamen wird immer länger: Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg, die Snowboard-Weltcupsiegerin Amelie Kober oder der Skilangläufer Tobias Angerer, zweifacher Gesamtweltcupsieger und Gewinner von zehn Silber- und Bronze-Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, studieren aktuell an der HAM. Besonders für noch aktive Sportler sei "unser semi-virtuelles Studienkonzept der ideale Weg, um sich auf die Karriere nach der Sportlerlaufbahn vorzubereiten", sagt Schikora.

Und noch etwas wird bei der HAM ausgebaut: Die Kooperation und der Austausch mit Hochschulen im Ausland. Mit den Universitäten in Ferrara und Krakau hat die HAM in diesem Jahr Partnerschaftsverträge abgeschlossen. Mit der Hochschule in Rotterdam, der Sporthochschule in Oslo, der Uni Riga, einer Hochschule in Moskau, in Ürümqi in China und zwei Hochschulen in den USA bestehen schon seit längerem Austauschprogramm.

© SZ vom 20.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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