"In Kürze, wirklich in Kürze" erwartet die Autobahndirektion Südbayern für den ersten Bauabschnitt des Erdinger Ringschlusses, also für den "Lückenschluss Flughafen bis nordwestliche Stadtgrenze Erding", den Erlass der Planfeststellung durch das Eisenbahnbundesamt. Das teilte Thomas Graf, Sachgebietsleiter bei der Autobahndirektion Südbayern, am Montag beim IHK-Regionalausschuss mit. "In Kürze" sei der Beschluss zwar schon öfters angekündigt worden, räumte Graf ein, aber er gehe er nun aus, dass das Baurecht tatsächlich sehr bald vorliege. Das Besondere in diesem Abschnitt ist der künftige Kopf- und Wendebahnhof Schwaigerloh, der im Oberdinger Gewerbegebiet Schwaig errichtet werden wird. Noch müssten mögliche Klagen für den Bauabschnitt abgewartet werden, fügte Graf hinzu. Im Moment werde zwischen Bahn und Freistaat zudem der Bau- und Finanzierungsvertrag für die auf circa 65 Millionen Euro veranschlagte Maßnahme ausgehandelt. Er gehe von einem Baubeginn im Jahr 2020/21 und einer Bauzeit von circa drei Jahren aus. Ein Teilnehmer der Ausschusssitzung fragte nach, ob denn überhaupt der Grunderwerb schon geregelt sei. Das könne erst geschehen, wenn das Baurecht vorliege und der Finanzierungsplan stehe, antwortete Graf.
Beim zweiten Bauabschnitt des Ringschlusses, der durch Erding zum künftigen Bahnhof am Fliegerhorst führt, werde "in Kürze, also in ein paar Wochen" die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens beantragt werden, informierte Thomas Graf die IHK-Delegierten. Für diese Trasse mit veranschlagten Kosten von 360 Millionen Euro sei eine Bauzeit von sechs Jahren vorgesehen. Wann es losgehen könnte, dazu könne er keine verbindliche Aussage machen, erklärte Graf. Fest steht, dass die S2 während der Bauzeit in Altenerding enden wird. Recht konkret wurde Graf bei der Neufahrner Kurve. Dort werden nach seiner Schätzung ab 9. Dezember 2018 die Züge fahren. Derzeit werde der Kostenrahmen von circa 90 Millionen Euro eingehalten.
Für ein weiteres Bauvorhaben, die Walpertskirchner Spange, soll laut Graf Ende des Jahres die Planfestellung beantragt werden. Die 145 Millionen Euro teure Maßnahme werde durch den Bund finanziert. Drei Jahre Bauzeit sind für die Spange veranschlagt, die Erding mit der Bahnstrecke München-Mühldorf verbindet.