Mitten in Erding:Trompeter ohne Tinnitus

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Das Blasorchester der Kreismusikschule ist gewappnet für die nächste Grippewelle und andere Probleme. Sie ist ein "gesundes Orchester"- laut Zertifikat

Von THOMAS DALLER

Jetzt sind wir wieder mittendrin in der Jahreszeit, in der es nach und nach alle Leute derbröselt. Am Montag hatten wir uns beispielsweise selbst einen Tag frei genommen, um einen ärztlichen Check zu machen. Ist dann aber ausgefallen, weil die Ärztin selbst erkrankt ist. Der freie Tag war dann aber doch nicht für die Katz, weil unsere beiden Kinder ebenfalls das Bett hüten mussten. Fieber, Speiberei, Husten, Halsschmerzen, das übliche Programm. Wenn dann der Papa zu Hause ist, kann er sich schon mal nützlich machen, indem er Wärmflaschen füllt, Tee kocht und vom Einkaufen Lebkuchen und Schokokekse mitbringt. Gegen Erkältungen, grippale Infekte, Magen-Darm-Grippe und derlei Sperenzchen hat ein Kollege aus der Redaktion übrigens ein Mittel, auf das er schwört, das allerdings keine kindgerechte Medizin ist: eine warme Decke und eine Flasche französischen Merlot. Er hat jedoch nur selten Gelegenheit, diese Behandlung anzuwenden, weil er selbst fast nie krank ist. Vermutlich weil er eine ähnlich gelagerte Prävention betreibt - nur ohne warme Decke.

Als wir dann am nächsten Tag wieder in der Redaktion waren, hat uns eine E-Mail der Kreismusikschule erreicht, ebenfalls zu diesem Thema: Das Blasorchester der Kreismusikschule wurde zusammen mit ihrem Orchesterleiter Kurt Müller von der Musikakademie Schloss Kapfenburg als "gesundes Orchester" ausgezeichnet und zertifiziert. Und natürlich, das sind wir in Erding ja nicht anders gewohnt, ist die Kreismusikschule damit Vorreiter und somit das erste Blasorchester in Bayern, das die zugrunde liegenden Kriterien zur Zertifizierung "gesundes Orchester" erfüllt. Trompeter ohne Tinnitus, Hornisten ohne Bronchitis und Posaunisten ohne Pneumonie - sensationell. Aber, liebes Blasorchester der Kreismusikschule, einen wichtigen Punkt habt ihr bei dieser Sache vergessen: Ihr braucht auch noch ein zertifiziertes gesundes Publikum. Denn dann wäre es bei den Adventskonzerten mit der hustenden Nervensäge in der Reihe hinter uns und dem Typen vor uns, der dauernd ins Taschentuch schnäuzt, endlich vorbei.

© SZ vom 25.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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