Mittwoch war der Tag nach dem Tag. Ein Tag zum Leiden. Also bei den Roten, die das Leiden ja eher nicht so gewohnt sind wie etwa die Blauen, denen die Leidensfähigkeit angesichts der Tabellensituation und diverser anderer Turbulenzen in ihrem Löwlingsverein bereits in die Wiege gelegt worden ist. Seit ein gewisser C. R. aus M. (auf eine vollständige Nennung des Namens wird aus Pietätsgründen verzichtet) dem FC Bayern am Dienstagabend in der Champions League die Lichter ausgeschossen hat, haben auch dessen Sympathisanten wieder eine ziemlich genaue Ahnung davon, wie sich eine schmerzende Fußballerseele anfühlt.
Erzählungen nach hat das auch bei manchem Bayern-Fan im Landkreis seine Spuren hinterlassen - und das schon während des Spiels, als sich das Unheil noch gar nicht als unabwendbar manifestiert hatte. So sollen welche während der Fernseh-Übertragung den Ton abgeschaltet haben, weil das, was man nur sieht, aber nicht hört, praktisch nicht wahr sein kann. Weil ein Ball, den ein gewisser C. R. aus M. (Schmerz, lass nach!) über die Linie gedrückt hat, selbige nach normalem menschlichen Ermessen nicht überquert haben kann, wenn man dazu nicht den ekstatischen Torjubel aus Zehntausenden gegnerischen Fan-Kehlen hört, die einen nicht minder im Mark treffen wie der nervige TV-Kommentators, dessen Inkompetenz nur noch vom Schiedsrichter übertroffen wird. Andere Fans, so war zu hören, sollen besagten Schiedsrichter bereits Mitte der ersten Halbzeit - den Fernseh-Ton mannhaft eingeschaltet - bei jedem, selbstverständlich unberechtigten, Foulpfiff gegen die Bayern mit schmerzverzehrtem Gesicht angeraunzt haben, er möge ähnliche Vergehen bitte schön auch mal auf der anderen Seite ahnden. Was diesen so sehr beeindruckte, dass er später einen selbstverständlich unberechtigten Platzverweis gegen die Bayern aussprach und ein selbstverständlich irreguläres Tor eines C. R. aus M. (Schmerz, lass nach!) anerkannte. Aber Donnerstag ist schon der Tag nach dem Tag danach. Es wird leichter. Irgendwann.