Kunstverein Erding:Neue Wege

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Langweilig wird es selten bei den Ausstellungen des Kunstvereins wie hier vor zwei Jahren. Im Bild die Figur "Zölibat" von Christa Walde. (Foto: Renate Schmidt)

Nach einigen internen Weichenstellungen konzentriert sich der Erdinger Kunstverein nun auf das Wesentliche: Im Frauenkircherl präsentieren die Mitglieder wieder ihre Kunst

Von Mathias Weber

Vom Erdinger Kunstverein, dieser in ihrer Grundform in den 70er-Jahren gegründete Stütze des Kulturlebens im Landkreis, von diesem Erdinger Kunstverein also hört man in den vergangenen Monaten eine ganze Menge - und nicht immer hat das direkt etwas mit der künstlerischen Aspekten zu tun. Im vergangenen Jahr musste der Verein sein Quartier im Schönen Turm räumen; dort hatten sich die Mitglieder sechs Jahre lang getroffen, der Mietvertrag mit der Stadt wurde aber wegen fehlendem Brandschutz nicht verlängert. Jetzt steht im Raum, dass der Verein in das Gebäude Am Rätschenbach 12 einziehen kann, das die Stadt derzeit saniert. Außerdem gab es einen Generationswechsel an der Spitze des Vereins: Die Taufkirchener Künstlerin Sigrid Réssy, die erste seit drei Jahren Mitglied des Kunstvereins ist, wurde zu seiner neuen Vorsitzenden gewählt.

Dieser Tage aber steht wieder die Kunst im Fokus. Am kommenden Freitag wird mit einer Vernissage wieder eine Mitgliederausstellung eröffnet. Es wird Réssys erste große Ausstellung als neue Vorsitzende werden, und da ist es kein Wunder, dass der Titel und das Motto der Ausstellung auf die turbulenten Zeiten im Kunstverein anspielt: um "Übergänge " wird es in den Tagen bis zum 10. April im Frauenkircherl gehen. Natürlich ist das Thema "inspiriert von vom Übergang des alten Vorstandes auf den neuen", sagt Sigrid Réssy.

Spannend wird es zu sehen sein, wie die Mitglieder mit dem Thema umgehen, das ihnen Anfang Februar vorgelegt wurde. Manche Mitglieder, sagt die Vorsitzende Réssy, lassen sich dann von dem Motto inspirieren und schaffen ein Werk gezielt für die Ausstellung; manche haben aber auch einfach schon etwas daheim, das gut zu dem Thema passt. So oder so: Erst am heutigen Donnerstag wird darüber entschieden, was überhaupt in die Ausstellung aufgenommen wird. Am Abend können die Mitglieder ihre Werke einreichen, eine fünfköpfige Jury wird dann wie immer die Werke bewerten und entscheiden, wer dieses Mal dabei ist und wer nicht. Fotos, die einen Hinweis darauf geben könnten, wie sich die Künstler mit dem Thema auseinandergesetzt haben, gibt es deshalb noch nicht. Am Freitag werden die Werke erst aufgehängt. Réssy hofft auf große Resonanz der Mitglieder, sie selbst wird auch ein Werk einreichen - der Jury wird sie dann natürlich nicht angehören. Bis zum Sonntag, 10. April, haben die Erdinger dann die Gelegenheit, die ausgestellten Werke zu begutachten. Wer es von den Mitgliedern des Kunstvereins nicht in die Auswahl geschafft hat, hat noch zwei weitere Chancen im kommenden Jahr - obwohl die Konkurrenz härter wird. Denn im August wird es wieder eine landesweite Ausstellung geben mit Künstlern, die aus Bayern stammen, hier leben oder einen Bezug zum Land haben. Das Motto dann: "Selfies". Und später im Jahr wird es vielleicht ganz verrückt: Die Herbstausstellung widmet sich dem Thema "Dada".

Die Mitgliederausstellung läuft von Samstag, 2. April, bis Sonntag, 10. April. Das Frauenkircherl ist täglich von 13 bis 19 Uhr geöffnet.

© SZ vom 31.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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