Jahreshauptversammlung:"Jede Frau ist etwas wert"

Lesezeit: 2 min

Der neue Vorstand: Karin Dürr, Dr. Dagmar Förster, Stefanie Hagl, Monika Pieczonka, Ottilie Kober, Theresia Zech, Marietta Burger-Braun, Maria Bölsterl, Cornelia Neidlein, Janine Krzizok (v. li.) (Foto: oh)

Die Frauen Union in Erding wird weiter von Theresia Zech geführt

Von Tanja Kunesch, Erding

"Ewig will ich das auch nicht mehr machen", sagte Theresia Zech und lachte. Einmal wird sie aber mindestens noch müssen: Bei der Jahreshauptversammlung der Frauen Union Erding wurde Zech Anfang der Woche zur Vorsitzenden des Vereins gewählt. Auch Besuch aus München konnten die Mitgliederinnen im Mayr-Wirt begrüßen: Die stellvertretender Fraktionsvorsitzende der CSU im Landtag, Kerstin Schreyer-Stäblein, stellte den Ministerialbeschluss zur Umsetzung der Ganztagsgarantie an Bayerns Schulen vor. Zech wurde in den Neuwahlen wieder einstimmig als Vorsitzende bestätigt. Bereits seit gut zehn Jahren hat sie den Posten inne, bei Frauen Union selbst ist sie eines der Gründungsmitglieder. 25 wahlberechtigte Mitglieder waren anwesend, 76 hat der Ortsverband mittlerweile. Davon seien im vergangenen Jahr einige jüngere eingetreten. Frischen Wind erhofft sich die Frauen Union auch durch die teilweise wiedergewählten Stellvertreterinnen Janine Krzizok, Monika Pieczonka und Gabriele Pröller. Zech fand es gut, dass schön langsam mehr Junge aktiv dabei sind. Mit Blick auf die Zukunft würde sich Zech wünschen, "dass jede Frau etwas wert ist, nicht nur die, die in die Arbeit geht."

Auch in Finsing werden die Frauen nun offenbar aktiv. Julia Manu hat dort einen Stammtisch gegründet und den Ortsverband Erding um Unterstützung gebeten. Ihr Ziel sei es, auch in Finsing einen eigenen Ortsverband zu gründen, um den politisch aktiven Frauen einen Zugang zur Kommunalpolitik zu schaffen.

Den Ganztagesbeschluss, den die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Schreyer-Stäblein vorstellte, bezeichnete Zech als gut und zeitgemäß: So soll es nun auch offene Ganztagsangebote an Grund- und Förderschulen geben. Damit werde eine "Bedarfslücke geschlossen", sagte Schreyer-Stäblein. Die offenen Ganztagsangebote an der Grundschule finden an mindestens vier Wochentagen bis 16 Uhr statt und können von den Eltern flexibel für zwei oder mehr Nachmittage gebucht werden. Zusätzlich können ergänzende Ganztagsangebote bis 18 Uhr an Schultagen und in den Ferien wahrgenommen werden. Um Schule und Jugendhilfe besser zusammenzuführen, soll es auch ein Kombimodell geben, in das auch Bildungs- und Betreuungsangebote der Kinder- und Jugendhilfe miteingebunden sind. Damit es zwar einen gewissen Mindeststandard an Qualität habe, aber kein Einheitssystem werde, darf jede Kommune für sich entscheiden, welches Angebot sie beantragen will. Ebenso wichtig sei es zu betonen, dass es sich hier um ein Angebot handle, bei dem Eltern selbst entscheiden können, was das Beste für ihr Kind sei.

Für das Schuljahr 2015/16 wurde bereits die kommunale Mitfinanzierungspauschale auf 5500 Euro erhöht. Für Gruppen mit Erst- und Zweitklässlern steht zum Beispiel ein Gesamtbudget von 33 700 Euro pro Schuljahr zur Verfügung. Die Teilnahme an den schulischen Ganztagsangeboten bis 16 Uhr ist kostenlos, für Angebote nach 16 Uhr und in den Ferien kann die Kommune einen Elternbeitrag erheben. Im Schuljahr 2015/16 beginnt das Pilotprojekt mit 300 Schulen, im Folgejahr sollen 1000 weitere mitmachen.

© SZ vom 01.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: