Im Landratsamt:Folie statt Klimaanlage

Lesezeit: 1 min

Günstiges Temperaturkonzept für Büros

Im Landratsamt geht es manchmal heiß her, nicht nur politisch: Die Temperaturen liegen im Sommer in manchen Büros bei mehr als 35 Grad. Der Arbeitssicherheitsausschuss hat daher empfohlen, ein klimatisches Gesamtkonzept erstellen zu lassen. Mit diesem Thema hat sich gestern der Kreisausschuss für Bauen und Energie beschäftigt. Einstimmig wurde dabei eine sehr günstige Lösung beschlossen: Im westlichen Bereich des Altbaus und im zweiten Obergeschoss des Neubaus, wo sich das Glasdach befindet, sollen Hitzeschutzfolien auf die Fensterscheiben geklebt werden. Darüber hinaus sollen die Mitarbeiter geschult werden, damit sie frühzeitig querlüften und den Sonnenschutz herunterfahren. Dafür wurden im Haushalt 60 000 Euro veranschlagt.

Man hatte auch noch eine zweite, aber wesentlich teurere Möglichkeit durchgerechnet. Wenn man alle Büros mit Klimaanlagen nachrüsten würde, hätte das je nach Ausführung zwischen 3000 und 12 000 Euro pro Raum gekostet. Bei 126 Büros hätte man zwischen 380 000 Euro und 1,5 Millionen Euro investieren müssen. Hinzugekommen wären noch der bauliche Aufwand und entsprechende Planungskosten sowie die jährlichen Betriebskosten.

Rein rechnerisch könne durch die Schutzfolien die Maximaltemperatur im Altbau um etwa fünf Grad gesenkt werden und im zweiten Obergeschoss des Neubaus um etwa acht Grad. Dadurch könnte die sogenannten "Übertemperaturgradstunden", wie sie das Landratsamt bezeichnet, um bis zu 50 Prozent gesenkt werden. Komplett gestrichen sind Klimaanlagen damit aber noch nicht. Vorerst sollen nun die Folien angebracht werden und dann sollen im Sommer nächsten Jahres erneute Messungen erfolgen. Wenn dann immer noch zu hohe Temperaturen herrschen und man auch mit verschieden dunklen Folien keine nennenswerten Erfolge erzielen kann, könnten punktuell auch Klimaanlagen angeschafft werden. Vorerst will man jedoch "mit Augenmaß" eine günstige Lösung umsetzen.

© SZ vom 25.10.2016 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: