"Hohe Gefährdungslage":Sanierung erforderlich

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Investition von 1,7 Millionen Euro in Brandschutz der Berufsschule

Von Thomas Daller, Erding

Der Brandschutz an der Berufsschule Erding muss verbessert werden. Der Kreisausschuss für Bauen und Energie hat am Montag Nachmittag einem Sanierungskonzept zugestimmt, dessen Kosten sich laut einer Schätzung der beteiligten Fachbüros auf 1,7 Millionen brutto einschließlich Nebenkosten belaufen. Kreisrat Rudi Ways (SPD) monierte, dass der Brandschutz sehr teuer sei und auch die Kommunen bei ihren Sanierungen stark belaste. Wörtlich warf er denjenigen, die die Brandschutzverordnung erlassen haben, vor, sie hätten "null Verantwortung". Kreisrat Willi Vogl (CSU) entgegnete jedoch, dass man im Falle der Berufsschule nur die allerwichtigsten Bereiche saniere: "Wenn wir sie tatsächlich auf den neuesten Stand der bayerischen Bauordnung bringen würden, müssten wir Teile davon abreißen und neu bauen. Dann kämen wir auf zehn Millionen Euro."

Das Problem bei der Berufsschule sind laut Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) vor allem die vielen An- und Umbauten. Das habe dazu geführt, dass es für den Altbestand kein Konzept mehr gegeben habe. In diesem Bereich sei somit eine "hohe Gefährdungslage" entstanden. Architekt Richard Falterer, der das neue Konzept im Kreisausschuss vorstellte, ging die einzelnen Maßnahmen dabei durch. Hauptsächlich müssen Treppenräume, Flure, Rettungswege und Brandabschnitte durch zusätzliche Brandschutztüren ertüchtigt werden. So müssen zum Beispiel im Foyer vorhandene Öffnungen mit Glas geschlossen werden. Bei den Treppen, die man ja nicht versperren kann, werden so genannte Brandschutzvorhänge nachgerüstet. Auch ein Teil der rund 300 Türen muss ausgetauscht werden. Architekt Falterer geht von etwa der Hälfte aus. Ferner muss auch die vorhandene Brandmeldeanlage erweitert und erneuert werden, so dass unter anderem zusätzliche Rauchmelder angebracht werden müssen. Ein besonderer Schwachpunkt sind die 35 Jahre alten WC-Anlagen im D-Bau: Dort müssten die Installationsschachtwände brandschutztechnisch ertüchtigt werden; sinnvoller wäre es jedoch laut Falterer, die betroffenen Anlagen komplett zu sanieren. Diese Kosten hatte er in die Schätzung daher auch eingeplant. Spezielle Fachbüros wird man für den Austausch der Brandschutzklappen verschiedener Hersteller und verschiedener Baujahre benötigen. Denn mehr als die Hälfte der verbauten Klappen sind mit asbesthaltigen Bauteilen belastet. Der Austausch dieser Klappen soll so erfolgen, dass keine Kontamination der Schule erfolgt. Die Brandschutzsanierung soll in Abstimmung mit allen Beteiligten größtenteils in den Schulferien erfolgen. Architekt Falterer geht davon aus, dass die Arbeiten bis Ende 2019 abgeschlossen werden können.

© SZ vom 21.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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