Hoffen auf das Wochenende:Es war schon mal schlimmer

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Dienstag und Mittwoch hieß es bei Sinnflut "Land unter". Einige Tanzveranstaltzungen fielen dem Regen zum Opfer

Von Debora Schießl, Erding

"Am Dienstag und Mittwoch war Land unter, einfach verrückt", sagt Peter Feller über die heftigen Regenfälle am Sinnflut-Festival. Die anhaltenden Schauer von Montag bis Donnerstag hielten den Organisator und sein Festival-Team ganz schön auf trab. "Es haben sich etliche Pfützen und Seen gebildet. Zeitweise sind wir wortwörtlich untergegangen", sagt Feller. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Wasser vom Gelände abgepumpt werden müsse. Trotzdem zieht Feller eine abgeklärte Bilanz: Irgendwann regne es bei Sinnflut immer und man habe schon Schlimmeres erlebt. Zudem lief das Eröffnungswochenende laut Feller sehr gut und für die kommenden Tage seien die Wetteraussichten wieder besser. Am vergangenen Montag und an den darauf folgenden Tagen habe der Regen allerdings die meisten Besucher verjagt - trotzdem war Feller positiv überrascht.

"Das Erdinger Publikum war wie immer treu und tapfer. Selbst am Mittwoch war die Bühne beim Auftritt von der Band Scheinkönig gut gefüllt", sagt Feller. Die Sinnflut-Fans waren mit Regenjacken, Schirmen und Gummistiefeln ausgerüstet. Leider hat man laut Geschäftsführer Börnie Sparakowski einige Tanzveranstaltungen absagen müssen. "Die Bühne war einfach zu nass, das wäre für die Tänzer zu gefährlich gewesen. Aber die Musiker sind alle aufgetreten. Wir haben uns durch den Regen gekämpft", so Sparakowski.

Das Schlimmste sei nun überstanden und am Wochenende erwarten die Organisatoren wieder mehr Besucher. "Die Leute haben ja Lust und wollen unbedingt aufs Sinnflut. Aber bei den knapp 12 Grad der vorherigen Tage macht Open-Air wenig Spaß. Nun sollen die Temperaturen ja zum Glück wieder steigen", sagt Feller. Und das ist laut Sparakowski auch bitter nötig. "Der Regen ist erst Donnerstag überstanden und dann sollte es für die Aufräumarbeiten trocken sein", so Sparakowski. Sein Kollege Feller erinnert sich durchaus an extremere Zustände. "Als wir noch ein Zirkuszelt hatten, war dieses einmal total überflutet. Bis über die Knie ging das Wasser", sagt Feller. Die Regenfälle der vorangegangenen Tage seien dagegen handhabbar gewesen.

Das zehntägige Sinnflut-Festival eröffnete am Freitag, 21. Juli und findet noch bis Sonntag, 30. Juli, auf dem Volksfestplatz in Erding statt. Am Freitagabend spielt "Pralla Soundsystem" einen modernen Mix aus Hip-Hop und Balkan-Beats. Am gleichen Tag ist für Fans des Rock'n'Roll die Band "Priscillas Rache" das Richtige. Am Samstagabend empfiehlt Feller besonders den Auftritt von Ben Poole am auf der Musicworldbühne um 21 Uhr. Den Blues-Sänger aus Großbritannien hatte man schon im vorherigen Jahr eingeladen. "Dann wurde ihm kurz vor dem Festival die Einreise verwehrt. Wegen dem Anschlag in Nizza waren die Grenzen dicht. Nun freuen wir uns umso mehr auf seinen Auftritt", sagt Feller über Pen Poole, der in seiner Heimat bereits als vielversprechendes Talent gehandelt werde. Der Sonntag endet unter anderem mit den Rock-Bands "Dylan on the Rocks" und "Bassmonsters". "Wir haben in diesem Jahr ein starkes Programm", sagt Sparakowski und möchte gar kein Highlight festmachen. "Alles ist sehenswert. Und wenn es bald wärmer wird, ist auch die Stimmung automatisch wieder besser."

Die großen Auftritte in der Eissporthalle waren in diesem Jahr die Kabarettistengruppe Altingers Brettl und der Komiker und Kabarettist Günter Grünwald. Nur für sie musste bezahlt werden. Ansonsten treten zahlreiche Musiker und Tanzgruppen kostenlos auf, außerdem gibt es neben kulinarischen Spezialitäten und Marktständen ein Kinderprogramm und allerlei Budenzauber. Das Sinnflut-Festival findet bereits zum 24. Mal statt und bietet noch bis Sonntag ein Programm für alle Sinne ( www.sinnflut.biz).

© SZ vom 28.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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