Finanzierung durch Anzeigen:Neuer Wegweiser für Senioren und Behinderte

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Kreisausschuss billigt Erstellung einer Informationsbroschüre durch einen Fachverlag

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Der Kreisausschuss des Kreistags hat einstimmig die Erstellung eines Wegweisers für Senioren und Behinderte für den Landkreis Erding gebilligt. Er soll dank Einnahmen aus Werbung in der Broschüre kostenneutral für den Landkreis sein, die unterschiedlichen Einrichtungen und Aktivitäten für Senioren und Behinderte zusammenfassen und eine eigene Internetpräsenz erhalten. Da sich die Angebote für Senioren und Behinderte immer wieder überschneiden, wird es für sinnvoll gehalten, diesen Wegweiser für beide Gruppen gemeinsam zu gestalten. Vorausgegangen ist ein Antrag der CSU-Fraktion im Mai, den in der Sitzung Horst Schmidt (SPD) lobte: "Der Wegweiser ist ein gutes Angebot, von dem viele profitieren".

Für die Erstellung und Gesamtabwicklung schlug die Verwaltung die Beauftragung eines Fachverlags vor. Dieser würde eine zügige Bearbeitung ermöglichen und weise überdies die Erfahrung in der inhaltlichen und zielgruppengerechten Gestaltung auf. Die Umsetzung sollte dabei in enger Abstimmung mit der Verwaltung des Landkreises erfolgen. Dazu müssten noch die Themen festgelegt werden. Herausgeber des Wegweisers wäre der Landkreis Erding. Auf Honorarbasis lägen die Kosten beispielsweise für 100 Seiten Redaktion bei etwa 25 100 bis 37 750 Euro bei einer Auflagenstärke von 5000 Exemplaren. Diese Kosten für den Landkreis können aber bei der Beauftragung eines Fachverlags durch einen anzeigenfinanzierten Wegweiser vermieden werden. Die Anzeigenwerbung könne dabei zum einen zielgruppenorientiert, zum anderen durch hiesige Gewerbetreibende wie etwa Apotheken, Ärzte, Verbände, Dienstleister und sonstige Senioreneinrichtungen erfolgen. Auf eine klare Trennung zwischen redaktionellen Beiträgen und Anzeigen sei dabei zu achten. "Wenn aber zwei Drittel nur noch Werbung sein sollte, dann stimmt das Verhältnis nicht mehr", sagte Landrat Martin Bayerstorfer.

Gegen den Einbezug von Werbung gab es wenig Widerstand bei den Mitgliedern des Kreisausschusses. "Für Werbung bin ich durchaus aufgeschlossen, die Bürger können schon differenzieren, was redaktioneller Text ist und was Werbung", sagte Gertrud Eichinger (SPD). Und so ein Wegweiser biete im "Wust der Informationen" eine gute Orientierung. Der soll dabei helfen, sich über wesentliche Ansprechpartner, Angebote für Bildung, Freizeit und Kultur, aber auch Tipps und Hilfestellungen für das Wohnen, die Pflege von Angehörigen und vieles mehr zu informieren. Unbedingt notwendig wird von ihr und anderen Kreisräten eine ständige Aktualisierung des Wegweiser gefunden. Das sei vor allem online leichter zu leisten. Hans Wiesmaier (CSU) regte mindestens eine jährliche Überarbeitung an.

Von Max Gotz (CSU) kam der Einwand, dass 5000 Exemplare vielleicht zu wenig seien. Nehme jede der 26 Landkreisgemeinde nur 200 Stück, käme man schon auf 5200. Es sollte deshalb unbedingt darauf geachtet werden, dass man einen Nachdruck bestellen kann. Zudem bot Gotz die Hilfe der Erdinger Stadtverwaltung an, die Erfahrung mit der Erstellung eines Wegweiser habe. Zu empfehlen sei die Zusammenarbeit mit Fachstellen, die sich mit der Senioren- und Behindertenarbeit auseinander setzen.

© SZ vom 21.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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