19000 Euro mehr als im Vorjahr:Rekord-Erbse

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Oberst Stefan Schmid-Schickhardt übergibt die "Aktion Erbse" symbolisch mit einer Schöpfkelle an Juliana Mangold vom Roten Kreuz. (Foto: OH)

Die 38. und letzte Aktion "Soldaten helfen" hat 75 000 Euro für gute Zwecke eingebracht. Die Bundeswehr übergibt die Suppenkellen an den Kreisverband des Roten Kreuz, der die Spendenaktion fortführen will

Von Florian Tempel, Erding

Die Bundeswehr verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis von ihrer in der Stadt Erding im Wortsinn heiß geliebten "Aktion Erbse". Bei der Spendenaktion für gute Zwecke, die offiziell "Soldaten helfen" heißt, sind im vergangenen Jahr 75 500 Euro zusammengekommen - eine Summe, mit "der selbst die optimistischsten Erbsenkenner nicht gerechnet hätten", heißt es in einer Pressemitteilung. Es waren 19 000 Euro mehr als im 2016, als auch schon ein Rekord erzielt worden war. Bei der Übergabe des symbolischen Schecks an Oberbürgermeister Max Gotz und den stellvertretenden Landrat Josef Schwimmer (beide CSU), reichte Oberst Stefan Schmid-Schickhardt, Standortältester in Erding, abschließend auch eine Schöpfkelle symbolisch an den Kreisverband des Roten Kreuzes weiter, der die Suppen-Aktion von diesem Jahr an weiterführen will.

Fast vier Jahrzehnten lang schöpften Bundeswehrangehörige jeden Adventssamstag ihre Erbsensuppe für den guten Zweck. Viele Erdinger kamen nicht nur, um sie gleich und sofort zu essen. Die Suppe war so beliebt, dass manche sie auch topfweise an den Ständen abholten und mit nach Hause nahmen. Die Suppe wird weiter nach dem gleiche Rezept gekocht, hoffentlich bleibt sie so lecker wie bisher.

Im vergangenen Dezember wurde die "Aktion Erbse" zum 38. und letzten Mal von der Bundeswehr organisiert. Der offizielle Abschied von der Stadt wurde freilich bereits Monate zuvor mit einem feierlichen Appell auf dem Schrannenplatz begangen. In den kommenden Jahren verlassen die noch in Erding stationierten Soldaten und Zivilangestellten nach und nach den Bundeswehrstandort, der schließlich gänzlich aufgelöst wird. Der Fliegerhorst wird sich in wenigen Jahren zu einem neuen, zivilen Stadtteil Erdings entwickeln.

Für die Führungskräfte des Waffensystemunterstützungszentrums 1 ist der Umzug besonders nahe. Der Stab geht bis Ende März nach Manching. Dass man noch einmal ein so großes Spendenaufkommen präsentieren konnte, das mehr als einem Dutzend Vereinen und Organisationen in der Region zugute kommen wird, war da eine besondere Freude. In den vergangenen zehn Jahren hat die Bundeswehr dank ihrer Aktion eigenen Angaben nach mehr als eine halbe Million Euro verteilen können.

Oberst Schmid-Schickhardt zeigte sich berührt von Spendenbereitschaft und dem großen Zuspruch, den die Bundeswehr bei ihrer Aktion erfahren habe. In einer Pressemitteilung betont er noch einmal: "Alles Engagement wäre nichts ohne die Großzügigkeit der Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Erding." Der Erdinger Standortsälteste dankte auch für die vielen Sachspenden von Firmen aus dem Landkreis und für die Konzerte der verschiedenen Kapellen und Musikschul-Ensembles, die während der Aktion aufspielten. Auch das sei "nicht selbstverständlich und ein weiterer Beweis für das gute Verhältnis", so Schmid-Schickhardt.

Er betonte aber auch, dass er stolz auf seine Frauen und Männer sei, ohne die der finale Rekorderfolg nicht möglich gewesen wäre. Als eifrigste und erfolgreichste Sammler wurde die Stabsunteroffiziere Steven Patton und Kai Schuhmacher, Oberfeldwebel Christian Boss und Oberstabsfeldwebel Mathias Wernhammer ausgezeichnet, die unter der Leitung von Hauptfeldwebel Benjamin Reschny mehrere Tausend Euro bei der Straßensammlung in der Adventszeit zusammengebracht hatten.

© SZ vom 26.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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