Erdinger Wasserwacht:Mehr Gäste, mehr Arbeit

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Investition in Sicherheit: Die Erdinger Wasserwacht bezieht am Kronthaler Weiher einen neuen, dringend benötigten Erweiterungsbau. Noch aber fehlt eine moderne Innenausstattung

Von Regina Bluhme, Erding

Endlich mehr Platz für die ehrenamtlichen Helfer, die Patienten, die Technik und den Fuhrpark: Die Erdinger Wasserwacht hat ihren Erweiterungsbau am Kronthaler Weiher bezogen. "Das Gebäude passt genau": Siegfried Ippisch, der Vorsitzende der Wasserwacht Erding, ist sehr zufrieden mit dem Erweiterungsbau. 870 000 Euro hat er gekostet, aber nicht alles ist neu: Im Erste-Hilfe-Raum steht zum Beispiel immer noch die 30 Jahre alte Liege. Die Wasserwacht hofft nun auf Geldspenden, denn es soll nicht nur eine neue Liege gekauft werden, auch Schränke, Regale und ein Lastenfahrrad werden benötigt.

Den Bau selbst hat die Stadt Erding bezahlt, im Rahmen der Ausbaupläne rund um den Kronthaler Weiher. Im Herbst sollen die ersten Arbeiten für das erweiterte Naherholungsgebiet beginnen "und wir rechnen damit, dass der Weiher künftig noch höher frequentiert sein wird", so Ippisch. Mehr Gäste, mehr Arbeit: "Auf jeden Fall war der Bau eine gute und auch notwenige Entscheidung", sagt der Wasserwachtvorsitzende.

Das bisherige Gebäude hatte so seine Tücken, sagt Ippisch: "Es stand relativ nah am Wasser, kaum war der Pegel höher, ist immer Wasser eingedrungen." In der Folge sei im Winter die Bootsgarage zugefroren, im Notfall ein echtes Problem. Auch das Erste-Hilfe-Zimmer im ersten Stock habe nicht mehr der Zeit entsprochen. Jetzt liegt es normgemäß im Erdgeschoss, "damit ist zum einen ein schonender Transport möglich und auch ein kürzerer Rettungsweg gegeben", sagt Ippisch.

Neu ist auch ein Zwischenbau, der als Lagerfläche für Einsatzfahrzeuge genutzt wird. Der Erdinger Wasserwachtvorsitzende hofft, dass dort einmal auch ein neues Lastenfahrrad mit drei Rädern - am liebsten mit Elektroantrieb - steht. "Das wäre eine große Erleichterung für die Helfer, denn so ein Rettungsrucksack wiegt an die 22 Kilo", sagt Ippisch.

Zum Erweiterungsbau gehören auch ein Technikraum, neue Dusch- und Toilettenanlagen sowie ein Aufenthaltsraum und eine kleine Küche. "Wir wollen die Station auch zu einem kleinen Treffpunkt für unsere ehrenamtlichen Helfer machen", sagt Ippisch. 165 Aktive hat die Wasserwacht Erding, mit passiven und fördernden sind es sogar 473 Mitglieder. Bei schönem Wetter tun die Aktiven jedes Wochenende Dienst am Weiher, jeweils um die 15 Mitglieder sind am Samstag von 13 bis 19 Uhr im Einsatz, am Sonntag von 10 bis 19 Uhr. Bei der Hitze und dem Rummel in den letzten Wochen bleiben die Helfer manchmal sogar bis nach 19 Uhr. Sie hatten in den vergangenen Wachen alle Hände voll zu tun, dennoch waren die meisten Herausforderungen nur Schnittverletzungen und Insektenstiche.

Noch sind nicht alle Räume komplett bezugsfertig. Die neue Bootsgarage zum Beispiel werde erst im Herbst im Rahmen der Bauarbeiten am Kronthaler Weiher fertiggestellt. Sie soll erhöht errichtet werden, "da dürfte dann kein Wasser mehr reinkommen". Das alte Bootshaus werde wohl nur noch als Abstellraum im Sommer genutzt. Ein Umbau oder eine Trockenlegung "wäre überproportional teuer", sagt Ippisch.

Für die Inneneinrichtung des Erweiterungsbaus werde die Wasserwacht "schon 70 000 bis 80 000 Euro leisten müssen", schätzt der Vorsitzende. Allein eine neue Liege koste um die 2500 Euro. "Wir machen das alles nach und nach." Es ist geplant, den Namen jedes Geldspenders auf einem eigenen Messingschild in der Wasserwachtstation zu verewigen. Siegfried Ippisch hofft auf zahlreiche Sponsoren: "Wir haben noch viel Platz, unsere Wände sind leer."

© SZ vom 14.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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