Erdinger Innenstadt:Sackgasse

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Die Freisinger Brücke ist seit diesem Montag komplett gesperrt - auch wenn es manche noch nicht glauben können

Von Antonia Steiger, Erding

Um 12.20 Uhr am Montag ist es so weit gewesen: Mitarbeiter der Firma Wadle platzierten zuerst einen kleinen Klotz aus Beton auf der Freisinger Straße. Zäune, Schilder und Absperrungen folgten. Damit hat die interessanteste städtische Baumaßnahme des Jahres ihren Anfang genommen: der Abriss und Neubau der Brücke über den Fehlbach an der Freisinger Straße, für den der Verkehr über die Brücke komplett gesperrt werden muss - für viele Monate. Die zweite Woche der Pfingstferien ist ein günstiger Zeitpunkt für den Start, viele Erdinger machen Urlaub, der Verkehr ist ruhiger als sonst. Wie schrecklich das alles vielleicht noch wird, wenn dieser Knotenpunkt nördlich der Altstadt unpassierbar ist, darüber ist in den vergangenen Wochen viel gemutmaßt und gejammert worden. Am Montagnachmittag blieb die Lage entspannt.

Ein Anblick, an die sich manche erst noch gewöhnen müssen. Der Autoverkehr über die Freisinger Brücke ist zum Erliegen gebracht. (Foto: Renate Schmidt)

"Die Leute werden sich daran gewöhnen müssen", sagt Anton Altmann, Leiter der Polizeiinspektion Erding. Und das bedeutet vor allem, dass sie sich die Bedeutung des Hinweisschildes für eine Sackgasse neu einprägen müssen. Viele Autofahrer, die am Montagnachmittag von der Langen Zeile oder der Straße Am Gries auf die Freisinger Straße einbiegen wollten, taten dies trotz Hinweisschilder, weil sie es wohl nicht glauben konnten, dass ihnen die Fahrt über die Brücke tatsächlich verwehrt wird. Sie mussten umdrehen. Um den Autofahrern ihre Fahrt durch Erding zu erleichtern, hat das Rathaus ein Konzept von Umleitungen erdacht mit Unmengen von Hinweisschildern. Wer sich auf der Anton-Bruckner-Straße aus Richtung Flughafen Erding nähert, bekommt schon an der Sigwolfstraße den ersten Fingerzeig, wie er am besten weiterfährt. Ob sich die Autofahrer daran halten oder lieber ihre eigenen Wege durch das Straßennetz suchen, bleibt abzuwarten. Mit Beschwerden rechne man durchaus, sagte am Montag Christian Wanninger, Pressesprecher der Stadt Erding. Doch es führt an dieser Baumaßnahme kein Weg vorbei: Untersuchungen hatten ergeben, dass die Freisinger Brücke erneuert werden muss. Sie war zuletzt schon für den Schwerlastverkehr gesperrt, so dass es für die Autofahrer eigentlich nichts neues ist, dass der Verkehr in der Krankenhausstraße und in der Münchner Straße nicht mehr wie früher fließt, wie Altmann sagte. Die Stadt Erding habe als Straßenverkehrsbehörde in Absprache mit der Polizei die "bestmöglichen Umleitungsstrecken" ausgeschildert, findet er. Nun müssen die Autofahrer nur noch lernen, damit auch umzugehen.

Die Brücke wird aufwendig saniert. (Foto: Renate Schmidt)

Zu sehen gab es an der Baustelle am Montag noch gar nichts, und das wird noch einige Zeit so ähnlich bleiben. Die Arbeiten in den ersten Wochen spielen sich fast im Verborgenen ab: Die Versorgungsleitungen für Strom, Wasser, Fernwärme und Telekommunkation an der Unterseite der Brücke müssen demontiert und umgeleitet werden. Dann geht es weiter mit Arbeiten an den Fundamenten, sie sollen erhalten werden.

© SZ vom 13.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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