Erding:Von Babypflege bis Zahnputzbecher

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Malteser reagieren mit neuer Fahrzeughalle auf zunehmende Gefahrenschwerpunkte im östlichen Landkreis. Auch die A 94 spielt dabei eine Rolle.

Thomas Daller

Der Malteser-Hilfsdienst baut in Dorfen den Katastrophenschutz aus. Mehrere Fahrzeuge sind in einer neuen großen Lastwagengarage untergebracht worden, die die Malteser von der ehemaligen Spedition Amann angemietet haben. Unter anderen ist ein bayernweit einmaliger Betreuungsanhänger dabei, der von Sachen zur Babypflege über Zahnputzbecher bis hin zu Trinkwasser und Teeküche alles enthält, was man benötigt, um 200 unverletzte Personen zu versorgen.

Schneller vor Ort sind die Malteser, die in Dorfen einen neuen Standort für den Katastrophenschutz einrichten. (Foto: WOR)

Die Malteser reagieren mit der neuen Fahrzeughalle und dem Materiallager auf die zunehmenden Gefahrenschwerpunkte im östlichen Landkreis. "Wir schauen mit ein bisschen Weitblick auf die A-94-Baustelle, aber auch auf die Biogasanlagen oder die Firmen Meindl und Himolla", sagte Helmut Haider, Koordinator für den Katastrophenschutz bei den Dorfener Maltesern. "Wir wollen nicht nur in Erding, sondern auch in Dorfen besser präsent sein, ohne in Konkurrenz zu anderen Rettungsorganisationen zu treten."

In der Lastwagengarage befinden sich bereits ein Notfallkrankenwagen, ein Einsatzleitwagen sowie ein Vier-Träger-Krankenwagen. So eine große Garage habe man schon längere Zeit gesucht und aktuell habe es sich nun ergeben, dass man fündig geworden sei. Insbesondere wenn die Autobahn in Betrieb gehe, sei mit mehr Notfalleinsätzen zu rechnen, aber auch bereits beim Bau trete ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und ein zusätzliches Unfallrisiko auf. Daher wappne man sich bereits jetzt für diese Aufgaben und nicht erst, wenn die Autobahn für den Verkehr freigegeben werde.

Prunkstück in der Garage ist der neue Betreuungsanhänger, den es bislang bundesweit nur vereinzelt und in abgeänderter Form gebe, in Bayern sei dieser Anhänger noch einmalig. Er sei aus Eigen- und Spendenmitteln der vergangenen Jahre angeschafft worden. "Damit können wir innerhalb von 30 Minuten bis zu 200 Menschen mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgen", sagte Haider. Ferner habe man auch einige Schnelleinsatzzelte angeschafft, die man beispielsweise bei einem Verkehrsunfall über das Unfallauto stülpen könne. Dort könnten die Helfer geschützt vor Witterung und Gaffern ihrer Arbeit nachgehen. Insbesondere auch für das Kriseninterventionsteam sei das bei einem größeren Publikumsauflauf von Vorteil.

Die Malteser wollen innerhalb der nächsten ein oder zwei Wochen ihren neuen Stützpunkt für die Notfallvorsorge und den Katastrophenschutz sowie ihren Fuhrpark der Öffentlichkeit vorstellen, kündigte Haider an. Nicht zuletzt wolle man schließlich auch den großzügigen Spendern zeigen, was mit ihrem Geld geschehen sei.

© SZ vom 24.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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