Erding:Ungebremster Zulauf

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Weil der Geburtenrückgang sich nicht auf die Anzahl der Fünftklässler niederschlägt, steht der Stadt Erding mit der Sanierung der Mittelschule am Lodererplatz ein weiteres Millionenprojekt ins Haus

Von Sarah Schiek

Die Mittelschulen in der Stadt Erding sind beliebt, die Schülerzahlen gehen entgegen den Erwartungen nicht zurück. Und wenn es Schinkennudeln zum Mittagessen gibt, dann freuen sich die Schüler am Lodererplatz ganz besonders. (Foto: Renate Schmidt)

Schon seit Jahren steht der Haushaltsplan der Stadt Erding im Zeichen der Schulsanierungen - und daran wird sich so schnell wohl auch nichts ändern. Denn nach den großen Investitionen in den Umbau und die Modernisierung der Grundschulen in Altenerding, Klettham Süd und am Grünen Markt steht ihr mit der Sanierung der Mittelschule am Lodererplatz ein weiteres Millionenprojekt ins Haus.

Dass das im Jahr 1961 errichtete Schulgebäude einer Generalüberholung bedarf, steht schon seit Jahren außer Frage und wurde auch im Stadtrat mehrfach diskutiert. Erste Kostenschätzungen für eine Sanierung aus dem Jahr 2011 beliefen sich damals auf 14 Millionen Euro. Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) hatte allerdings stets darauf hingewiesen, vor einer Baumaßnahme erst abwarten zu wollen, wie sich die Schülerzahlen an den Mittelschulen in Erding entwickeln.

Wie sich nun zeigt, schlägt sich der Geburtenrückgang, der laut Gotz auch durch den Zuzug nicht aufgefangen werden könne, jedoch nicht in rückläufigen Schülerzahlen nieder. Sowohl an der Mittelschule am Lodererplatz als auch an der Mittelschule in Altenerding hat sich nach Angaben der Schulleiter die Zahl der Schüler in den vergangenen fünf Jahren auf ein stabiles Niveau eingependelt. Insgesamt 490 Buben und Mädchen besuchen derzeit die Mittelschule in Erding, 220 gehen nach Altenerding. "Wir hatten bislang immer um die 60 neue Fünftklässler zum Schuljahresanfang, drunter lagen wir bisher noch nie", sagt Peter Libossek, Rektor der Mittelschule Altenerding. Ändern werde sich das seiner Einschätzung nach auch in den nächsten Jahren nicht. Ganz im Gegenteil ließe sich an den Fünfjahreszahlen, die die Grundschulen regelmäßig an die weiterführenden Schulen übermitteln, ein Anstieg der Schülerzahlen ablesen. "Das schaut sehr, sehr positiv aus. Wenn die Prognosen stimmen, werden wir zum Teil auf insgesamt 250 Schüler und sogar darüber kommen."

Auch an der Lodererschule ist der Zulauf in den vergangenen Jahren nicht weniger geworden. "Wir haben immer um die 500 Schüler", sagt Rektorin Petra Leubner. Probleme, dass der Mittelschule die Schüler wegbrechen, gibt es auch an ihrer Schule nicht. "Was hervorragend angenommen wird, ist der M-Zug zum Mittleren Schulabschluss, das Ganztagsangebot von der fünften bis zur neunten Klasse und die Praxisklasse", berichtet die Rektorin, die die Sanierung ihrer Schule kaum noch erwarten kann. Inzwischen, so Leubner, liege bei dem Gebäude einiges im Argen. "Das geht bei der Turnhalle los, immer wieder haben wir Probleme mit der Heizung und uns fehlen zusätzliche Räume für die Ganztagsbetreuung."

Allzu lange werden sie und ihre Kollegen sich aber wohl nicht mehr mit diesen Mängeln herumschlagen müssen. Wie Oberbürgermeister Gotz in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschuss angekündigt hat, will die Stadt demnächst "belastbare Zahlen" vorlegen, aus denen hervorgeht, wie sich die Schülerzahl an den Mittelschulen in den nächsten zehn Jahren entwickeln wird. Anhand dieser Prognosen soll dann über die Schulsanierung am Lodererplatz entschieden werden. "Die Stadt wächst und wenn die neuen Baugebiete wie am Poststadl und der Haager Straße Ost bezogen werden, wird die Einwohner- und damit auch die Schülerzahl steigen", sagte Alois Gabauer, Leiter des Kulturamts, bei dem die Zahlen in den nächsten Wochen aufbereitet werden sollen. Noch in diesem Herbst wollen sich Bürgermeister und Schulfamilien zu einem Gespräch treffen, anschließend soll das Thema in die Ausschüsse gehen.

© SZ vom 22.10.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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