Sparkasse Erding:Steigender Bilanzgewinn

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Joachim Sommer, Ulrich Sengle und Mischa Schubert leiten gemeinsam und erfolgreich die Sparkasse Erding-Dorfen. (Foto: Peter Bauersachs)

Mehr Einlagen und mehr Kredite: Die Sparkasse Erding-Dorfen blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2014 zurück. Doch so wird es nicht bleiben, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nicht gut für das Geschäft

Von Antonia Steiger, Erding

Zurückhaltung wahren die Vorstände der Sparkasse Erding-Dorfen bei ihrer Prognose für das kommende Jahr - trotz einer ausgesprochen positiven Bewertung des Jahres 2014. Wie Joachim Sommer als Vorsitzender des Vorstands am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz sagte, konnte die Sparkasse Erding-Dorfen im Jahr 2014 ihr Ergebnis "trotz schwieriger Rahmenbedingungen verbessern". Ob Geschäftsvolumen, Bilanzsumme, Kredite, Einlagen oder Bilanzgewinn: Alle Pfeile wiesen zum Abschluss des Jahres nach oben. Ein rückläufiges Betriebsergebnis erwartet Sommer jedoch für 2015. Denn die niedrigen Zinsen schmälern die Erträge der Sparkasse.

Die Sparkasse Erding-Dorfen darf ihren Zahlen zufolge davon sprechen, in der Bevölkerung tief verwurzelt zu sein. Ende 2014 hatten laut dem Vorstandsmitglied Ulrich Sengle 43,7 Prozent aller Bürger im Landkreis ein Konto bei einer Sparkasse. Und diese hohe Kundenzahl schlägt sich auch in den Geschäftszahlen nieder. So hat sowohl das Kredit- als auch das Einlagengeschäft zugenommen. Das heißt, die Bürger haben sich mehr Geld als im Jahr zuvor geliehen, sie haben aber auch mehr Geld als zuvor zur Sparkasse gebracht.

Um mehr als 64 Millionen Euro ist der Umfang der Forderungen im Laufe eines Jahres gestiegen, die die Sparkasse an ihre Kunden hat. Der Wert liegt nun bei 1,098 Milliarden Euro. Ein großer Teil des Neugeschäftes sei auf die Finanzierung von Wohneigentum gefallen - kein Wunder angesichts der hohen Nachfrage nach Wohneigentum und angesichts der niedrigen Zinsen. Und die Sparkasse hat noch weitere Darlehenszusagen in ihren Büchern stehen, zum Beispiel im Umfang von 141 Millionen Euro an Unternehmen. Auch dieser Wert liegt 18 Prozent über dem des Vorjahres. Dass sich das Geldinstitut als Förderer der Wirtschaft versteht, erläuterte das Vorstandsmitglied Mischa Schubert. Auch das Kreditgeschäft der Firmenkunden sei angewachsen, sagte Schubert - um knapp neun Prozent. Ob der Bau eines Stalles, einer Werkstatt oder einer Biogasanlagen: Die Unternehmen haben Jahr investiert. Schubert legte darüberhinaus Wert auf die Feststellung, dass die Sparkasse die Unternehmen auch im Bereich Energiekosten berate - wenngleich dieses Thema aufgrund des niedrigen Ölpreises etwas in den Hintergrund gerückt sei. Doch das Sparen von Energiekosten werde langfristig bedeutsam sein für die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen.

400 000 Euro hat die Sparkasse im Jahr 2014 für die Personalentwicklung ausgeben. Es sei eine immer größere Aufgabe, das Knowhow der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten, sagte Sengle. Denn einerseits gebe es immer wieder viele Neuerungen, andererseits müssen die Berater eine immer größere Themenvielfalt abdecken. Diese Beratung verliere auch vor dem Hintergrund der Verlagerung etlicher Bankgeschäfte in den Online-Zweig nicht an Bedeutung: Zwar standen Sengle zufolge im vergangenen Jahr 1,8 Millionen beleglosen Überweisungen - am selbst zu bedienenden Terminal oder im Internet - nur mehr 268 000 Überweisungen mit Beleg gegenüber. Doch wenn es um eine Risikoabwägung bei der Geldanlage gehe, sei auf eine persönliche Beratung nicht zu verzichten. 184 Berater gibt es bei der Sparkasse, sie stehen zu individuellen Beratungsgesprächen bis 19 Uhr zur Verfügung. Sengle sagte, die Sparkasse wolle dem "Bild vom provisionsgesteuerten Berater" entgegen wirken. Die Philosophie des Unternehmens sei es, auf die Wünsche der Kunden einzugehen. Ein einträgliches Geschäft ist diese Vermögensberatung aber trotzdem: Um erstaunliche siebzig Prozent ist der Wertpapiernettoabsatz der Sparkasse 2014 gestiegen. Sengle erklärte: Die Kunden haben Wertpapiere im Umfang von 55 Millionen Euro gekauft und im Wert von 42 Millionen Euro verkauft - unter dem Strich also 13 Millionen Euro mehr investiert. Es sei dies das Ergebnis der Tätigkeit der Berater, denn das Geld auf dem Tagesgeldkonto bringe derzeit nun einmal kaum Zinsen.

© SZ vom 28.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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