Erding:SPD steht hinter Schurer

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Der Wahlkreisvorstand der Kreisverbände aus Erding und Ebersberg benennt den 58-jährigen Bundestagsabgeordneten einstimmig zum Kandidaten für die Wahlen 2013. Der gibt sich motiviert

Antonia Steiger

Die Erdinger und die Ebersberger SPD schicken den 58-jährigen Bundestagsabgeordneten Ewald Schurer 2013 nochmals ins Rennen um ein Bundestagsmandat. Am Montagabend hat der SPD-Bundeswahlkreisvorstand für den Wahlkreis Erding/Ebersberg Schurer einstimmig zum Kandidaten bestimmt, das teilte Schurer am Mittwoch mit. Sollte es mit dem Direktmandat nicht klappen, wird er eigenen Erwartungen zufolge über die Liste abgesichert sein: Als stellvertretender Landesvorsitzender und oberbayerischer Bezirksvorsitzender gelte er als "gesetzt", sagte Schurer. Die offizielle Nominierung folgt Mitte Oktober.

Eine hohe Präsenz zeigt der Ebersberger Ewald Schurer auch im Landkreis Erding. Hier diskutiert er mit Schülern des Korbinian-Aigner Gymnasiums.  (Foto: Florian Peljak)

Genauso motiviert wie beim ersten Mal" sei er, sagt Schurer, der seit mittlerweile elf Jahren im Bundestag sitzt. Und er möchte bei den Bundestagswahlen "ein deutliches Plus" nach vorne schaffen. Vor drei Jahren hatte die SPD im Landkreis eine schmerzhafte Niederlage erlitten: Schurer bekam 15,4 Prozent der Erststimmen und die SPD nur 12,4 Prozent der Zweitstimmen. Schurer gelangte über die Liste in den Bundestag und erholte sich schnell von dem Debakel.

Nun will er Aufbruchstimmung erzeugen. Dabei kann er auf eigene Erfolge verweisen - sogar auf den "größten Erfolg in meiner politischen Laufbahn", wie er sagt: Im Jahr 2009 haben es die SPD-Delegierten aus der Flughafenregion um Schurer, die Erdinger Kreisvorsitzende Michaela Meister und ihren Freisinger Kollegen Peter Warlimont geschafft, dem Landesparteitag ein Nein zum Ausbau des Flughafens abzuringen.

Die volle Bedeutung dieses Beschlusses sei erst jetzt erkennbar - als Christian Ude, Münchner OB und SPD-Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, beteuert hat, er fühle sich auf Grundlage dieses Parteitagsbeschlusses an das negative Votum des Münchner Bürgerentscheids zur dritten Startbahn gebunden. "Ohne diesen Beschluss hätte Ude das nicht gesagt", glaubt Schurer. Im Gegensatz dazu treibe Ministerpräsident Horst Seehofer die Planung zur dritten Startbahn weiter voran.

Dieser Erfolg soll auch die Mitglieder in den Ortsvereinen beflügeln, so hofft Schurer. Die Demotivierung sei recht groß gewesen nach den vergangenen Niederlagen. "Durch Ude ist es aber wieder besser geworden." In Bayern gebe es "eine echte Chance", mit einem Dreier-Bündnis die CSU "nach Jahrzehnten" abzulösen. Um das zu erreichen, wünscht sich Schurer als stellvertretender Landesvorsitzender mehr Selbstbewusstsein bei den Genossen. "Die SPD muss sich öffnen."

Schurer hatte sich regelmäßig in die Debatten um die Zukunft des Fliegerhorstes Erding und den S-Bahn-Ringschluss eingeschaltet. Hohe Präsenz zeigte er aber bei allen Fragen zum Öffentlichen Personennahverkehr. Derzeit unternimmt er eigenen Worten zufolge eine Tour durch den Landkreis Erding zu Gesundheitsfragen und debattiert mit Fachleuten unter anderem über Gesetzesverfahren in der Gesundheitspolitik. Im Oktober will er dann der Taufkirchener Klinik einen Besuch abstatten. Schurer ist Mitglied im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags und dort eng befasst mit vielen Entscheidungen von bundespolitischer Tragweite.

Was seinen Einsatz und seine Leistung betreffe, "wäre es auch kein Fehler", wenn er das Direktmandat im Bundeswahlkreis Erding/Ebersberg erringen würde, sagte Schurer. Doch die Struktur in den beiden Landkreise sei für Sozialdemokraten nicht besonders günstig. Schurers Augenmerk gilt daher dem 8. Dezember, wenn die bayerische SPD ihre Liste für die Bundestagswahl aufstellt.

© SZ vom 02.08.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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