Erding:Neuer Anlauf für Gewerbeschau

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Fast historisch: Eine Aufnahme der Erdinger Gewerbeschau vor acht Jahren. (Foto: Bauersachs Peter)

Dirk Urland ist neuer Vorsitzender des Gewerbevereins Erding. Er möchte die heimische Wirtschaft wieder für eine Ausstellung begeistern. Und es könnte auch einen verkaufsoffenen Sonntag geben.

Von Regina Bluhme, Erding

Besucher flanieren durch die Altstadt an weißen Zelten vorbei, in denen Händler und Handwerker der Region ihre Waren präsentieren. So ungefähr sieht das neue Konzept für die Gewerbeschau aus, an dem der Gewerbeverein Erding gerade tüftelt. Die Veranstaltung, die zuletzt immer weniger heimische Aussteller und Besucher angezogen hat, soll in Gewerbetage umbenannt und auf ein Wochenende begrenzt werden. Der neu gewählte Vereinsvorsitzende Dirk Urland setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt und Ardeo, dem Verbund der Innenstadthändler.

"Die Schau, wie sie 2015 abgelaufen ist, soll es in der Form nicht mehr geben", betont Urland, der dem Zusammenschluss von etwa siebzig Gewerbetreibenden aus der Region vorsteht. Die Veranstaltung, die im vergangenen Jahr von der Erdinger Firma Garh Messeorganisation betreut worden war, sei auf wenig Gegenliebe gestoßen, gibt er zu. Aufwand und Kosten hätten die Veranstaltung für immer weniger Firmen attraktiv gemacht. Auch das Interesse der Besucher sei in den vergangenen Jahren zurückgegangen. "Das Ambiente der Eishalle hat den Charme auch nicht erhöht", fügt Urland hinzu.

Jetzt will der Gewerbeverein noch einmal angreifen. Gerade erarbeiten die Mitglieder ein neues Konzept. Fest steht, dass die Veranstaltung künftig Gewerbetage heißen soll und auf zwei, höchstens drei Tage begrenzt wird. Der Vorteil: Da die Gewerbetage an einem Wochenende stattfinden, könnten sie so auch für einen zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntag sorgen, hofft Dirk Urland.

"Gegenseitig unterstützen"

Noch ist das neue Konzept in der Planungsphase, erklärt Urland, aber er könne sich sehr gut weiße Pagodenzelte entlang der Langen Zeile vorstellen, in denen sich die Gewerbetreibenden präsentierten. Je nach Nachfrage, könne die Ausstellung bis zum Schrannenplatz oder Schönen Turm reichen. Dazu brauche es die Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) und der Stadt, betont Urland. Da passt es gut, dass bei den Neuwahlen Günther Pech, der Leiter Stadtmarketing Erding, als Beisitzer des Gewerbevereins gewählt worden ist. Auch mit Ardeo, dem Verein der Innenstadthändler, will der Gewerbeverein "Hand in Hand" zusammenarbeiten, so Urland. "Unser Ziel ist definitiv nicht, gegeneinander zu arbeiten. Sondern wir wollen uns gegenseitig unterstützen", betont Urland. Gerade auch wenn es darum gehe, für mehr verkaufsoffene Sonntage zu kämpfen.

Urland selbst ist seit der Gründung vor knapp zehn Jahren Mitglied im Gewerbeverein. Zuletzt war er Stellvertreter des Vorsitzenden Anton Michl, der seit den Neuwahlen jetzt zweiter Vorsitzender ist. Der Grund für die Veränderung an der Spitze: "Ein klassischer Generationswechsel", sagt Urland. "Wir werden uns weiter die Arbeit aufteilen, so wie bisher."

Neben dem Engagement für mehr verkaufsoffene Sonntage will der Gewerbeverein grundsätzlich als Netzwerk für heimische Betriebe fungieren, so Urland. Große Hilfsmaßnahmen seien in der Erdinger Region bislang aber nicht zu stemmen, "denn hier haben die Betriebe alle ziemlich bis sehr gut gefüllte Auftragsbücher". Ein gutes Polster hat auch der Verein selbst: Der Kassenbestand beläuft sich auf rund 16 000 Euro.

© SZ vom 22.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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