Erding:Moschee lässt auf sich warten

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Weil Unterlagen fehlen: Islamischer Verein bleibt Am Rätschenbach

Von Mathias Weber, Erding

Schon im Januar hatten die Mitglieder des Islamischen Zentrums in Erding damit angefangen, ihre neuen Gebetsräume herzurichten: Im ehemaligen Stadttheater in einem Hinterhaus an der Langen Zeile wurde schon damit angefangen, auszumisten, und der Pfeil nach Mekka war schon am Boden eingezeichnet. Aber die Arbeiten ruhen dort derzeit, der islamische Verein ist nach wie vor nicht umgezogen und betet weiter in der alten Hinterhofmoschee Am Rätschenbach - und nach wie vor ist nicht klar, wann umgezogen werden kann. Offenbar ist der islamische Verein in Zugzwang: Von der Stadt Erding heißt es, dass der Bauantrag noch nicht vollständig sei. Es gäbe einen Kriterienkatalog, der erfüllt werden müsse, damit die Genehmigung erteilt werden kann; allerdings fehlten wohl noch Unterlagen bezüglich der Statik des Gebäudes. Ali Kemal Imamoglu, Vorsitzender des Islamischen Zentrums, sagt, dass der beauftragte Architekt die Unterlagen noch nicht beisammen hätte; Imamoglu hält sich allerdings grundsätzlich in der Sache bedeckt.

So beten die Muslime derzeit weiterhin in der alten Moschee Am Rätschenbach, in einem Gebäude, dass dem Erdinger Unternehmer Hugo Gruber gehört. Der zeigt sich sehr unglücklich über die Situation: Er bestätigt, dass der Mietvertrag mit dem islamischen Verein schon zum 31. Dezember 2014 ausgelaufen sei. "Er wird jetzt von Tag zu Tag verlängert", sagt Gruber, der sich gewünscht hätte, dass der Übergang problemloser abgelaufen wäre. Noch hat er dem Verein keine Frist gesetzt, bis zu der sie ausziehen müssen, er will aber bald das Gespräch suchen. Denn Gruber habe mittlerweile einen "ernsthaften Bedarf" für die Flächen: Kurzfristig brauche er Platz für Personal- und Ausbildungsräume. Irgendwann soll es aber auch "baulich weitergehen", wie Gruber sagt. Er weist darauf hin, dass das jetzige Gebäude an sein "Zeughaus" anschließt, dortige Verkaufsflächen also erweitert werden können. Niemand aber weiß, wann sich in der Sache etwas tut. Von Seiten der Stadt heißt es, man könne nicht aktiv werden, solange die erforderlichen Unterlagen nicht eingegangen seien.

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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