FOS/BOS Erding:Mehr als je zuvor

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514 Schülerinnen und Schüler legen diese Woche ihre Abschlussprüfungen an der Erdinger FOS/BOS ab - mehr als an jedem Gymnasium. Auch für die Lehrer beginnt nun eine anstrengede Zeit.

Von Mathias Weber, Erding

Kommenden Freitag, 12 Uhr, ist alles vorbei: Dann werden sich 514 junge Menschen auf den Weg zum Kronthaler Weiher machen, mit dem guten Gefühl, dass ihre Schulzeit jetzt ein Ende hat. Bis dahin haben die Schüler der Erdinger FOS/BOS aber noch eine anstrengende Woche vor sich: Dieser Tage finden die Abschlussprüfungen statt, und wieder werden es mehr Schüler als jemals zuvor sein, die in Erding entweder ihr Fachabitur oder ihr allgemeines Abitur ablegen.

Stolze 21 Klassen treten zu den Abschlussprüfungen an. Schulleiter Gottfried Wengel setzt diese Zahl ins Verhältnis: Würden an den drei Erdinger Gymnasien jeweils 100 Schüler ihr Abitur ablegen, es wären immer noch nicht so viele wie diese Woche an der FOS/BOS. Das stellt die Schule vor Herausforderungen: Die Schüler schreiben ihre Prüfungen in Sälen, in der Turnhalle, in der Aula - gleichzeitig. Und für die Lehrer, sagt Wengel, fallen die Pfingstferien sowieso aus: "Sie müssen insgesamt 2000 Erstkorrekturen durchführen und dann noch einmal 2000 Zweitkorrekturen - jeder Lehrer dann ungefähr 100."

Im kommenden Jahr wird es drei weitere Abschlussklassen geben

Und viel weniger Arbeitsaufwand wird es in den kommenden Jahren nicht werden: Schon jetzt steht fest, dass es im nächsten Schuljahr drei zusätzliche Abiturklassen geben wird. Deren Finanzierung - Wengel zufolge sind es 50 000 Euro - hat der Kreistag schon freigegeben. Auch insgesamt werden die Schülerzahlen wohl wieder steigen, um gut 50 Schüler. Weigel sagt, im kommenden Schuljahr könnte dann sogar die 1000er-Marke geknackt werden. Platz gibt es - noch: Intern wurde umstrukturiert, damit alle Klassen dann auch einen Raum haben, der Kunstraum aber wird zeitweise zu einem normalen Unterrichtsraum.

Jetzt liegt der Fokus an der Schule aber erst einmal auf den Abschlussprüfungen. Am Montag ging es mit Deutsch los. Am heutigen Dienstag wird in den so genannten Profilfächern geprüft: Für die Ausbildungsrichtung Sozialwesen ist das Prüfungsfach dabei Pädagogik und Psychologie, für die Ausbildungsrichtung Technik ist es Physik und für Wirtschaft und Verwaltung ist das Prüfungsfach Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen. Am Donnerstag folgt Englisch, am Freitag schließlich Mathematik. Der Großteil der Schüler, die sich ihre Hochschulreife abholen wollen, kommt aus Wirtschafts- und Sozialklassen, gleich dahinter folgen die Technikklassen. Was wieder auffällt: Nur drei von 21 Klassen sind aus der 13. Jahrgangsstufe, sie machen das allgemeine Abitur. Der große Rest macht nur das Fachabitur. Warum das so ist, dafür hat Schulleiter Wengel eine sehr pragmatische Antwort: Weil viele Absolventen die allgemeine Hochschulreife einfach nicht brauchen, "das System ist durchlässig", sagt er. Die meisten Schülerinnen und Schüler gehen entweder nach der Ausbildung an der Schule direkt in den Job oder an eine Fachhochschule, an der keine allgemeines Abitur verlangt wird. Nur wer auf eine reguläre Universität will, der braucht das Abi, und ein paar Schüler wollen das offenbar: Sie werden Lehrer, Juristen oder Mediziner.

© SZ vom 19.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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