Erding:Kulturpreis für Sattelmair und Museum Thal

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Ausschuss würdigt mit der Auszeichnung den Kreisheimatpfleger, der auch Kulturbeauftragter des Kreises war. Mit dem Heimatmuseum geht der Preis auch an die Oldtimerfreunde Kirchberg, die es aufgebaut haben

Thomas Daller

- Der Kulturpreis des Landkreises geht in diesem Jahr an Kreisheimatpfleger Hartwig Sattelmair sowie an das Heimatmuseum in Thal. Die Preisträger wurden gestern vom Kreisausschuss für Bildung und Kultur ausgewählt.

Hartwig Sattelmair war von 1987 bis 2010 Kulturbeauftragter des Landkreises Erding. "Er hat dieses Amt immer mit Können, Wissen und Leidenschaft ausgeübt, ohne dabei auf die Dienstzeit zu schauen", heißt es in der Laudatio. Er habe somit das kulturelle Leben im Landkreis nachhaltig positiv beeinflusst und bereichert. Sattelmair ist für jede Kulturveranstaltung aufgeschlossen und übernimmt gerne organisatorische Aufgaben. Seit 1. Juli 2010 ist er ehrenamtlicher Kulturbeauftragter des Landkreises Erding. Im Kreisverein für Heimatschutz und Denkmalpflege übte er zudem die Funktion des Geschäftsführers von 1994 bis 2010 aus.

Im Juli 2007 wurde Hartwig Sattelmair außerdem zum Kreisheimatpfleger bestellt. Von 1987 bis zu seiner Bestellung zum ehrenamtlichen Kreisheimatpfleger war er stellvertretender Kreisheimatpfleger. Sattelmair sei es stets ein Anliegen gewesen, seinen Mitbürgern und den Gästen des Landkreises die kulturellen Schönheiten, die geschichtlichen Besonderheiten und die herausragenden Bauten der Heimat in Wort und Schrift zu vermitteln und nahezubringen.

Sattelmair sei "mit ganzem Herzen der Kultur zugetan"; er lebe sein Leben mit Freude, Offenheit und Verantwortungsbewusstsein und mit der sich selbst gesetzten Aufgabe, die er als seine Pflicht sieht, Kultur zu fördern, weiterzugeben und zu erhalten.

Bei jeder Veranstaltung ist Sattelmair bereit die Laudatio zu halten oder Begrüßungsworte zu sprechen, wobei er mit seinem großen Fachwissen in jeder Kunstrichtung brilliert. Für jede Gelegenheit weiß er auch ein passendes Zitat, wobei er Goethe besonders schätzt. Außerdem ist Sattelmair für seinen trockenen Humor bekannt: Als ihm nach der Sitzung die ersten zur Auszeichnung gratulierten und ihn fragten, ob er sich darüber freue, antwortete er gelassen: "Selbstverständlich freue ich mich. Es bleibt mir ja gar nichts Anderes übrig."

Mit dem Heimatmuseum in Thal geht die Auszeichnung auch an die Oldtimerfreunde Kirchberg-Holzland, die sich dem Aufbau dieses Museums seit 1998 widmen. Im Jahr 2004 ging es in Betrieb und wird seitdem ständig ausgestaltet und erweitert. Herzstück ist das Hauptgebäude, ein Nachbau eines für diese Gegend typischen Hofes. Das Innere beherbergt neben Küche, Stube und Querflez umfangreiche Ausstellungsräume. Hier sind die Werkstätten alten Handwerks aufgebaut wie Schreinerei, Zimmerei, Schusterei, aber auch ein Schulzimmer aus alter Zeit. Außerdem befindet sich hier eine Sammlung von Kröninger Hafnergeschirr, Bader-Werkzeuge, Haushaltsgegenstände und Maschinen, landwirtschaftliche Werkzeuge, Geräte und Fahrzeuge sowie Pferdekutschen und Pferdeschlitten.

Der Dachstuhl des großen Quergebäudes stammt aus dem 18. Jahrhundert, wurde restauriert und in Thal wieder fachgerecht aufgestellt. In diesem Gebäude ist eine funktionsfähige Schmiede sowie eine Wagnerei untergebracht. Die Hofanlage ziert ein stattlicher Taubenkobel sowie ein historischer Wassergrand, dahinter ein historischer Backofen aus dem nahegelegenen Irlach sowie ein historischer Bauerngarten. Im Hintergrund der Anlage befindet sich ein 17 Meter hoher Windbrunnen. Ein besonderes Schmuckstück der Anlage ist die Kapelle "Maria im Thal": neu errichtet im spätgotischen Stil.

Das Heimatmuseum ist ein gerne benutzter Veranstaltungsort für Stubenmusik, Mäh- und Dengelkurse, Kräuterbuschen und Besenbinden oder auch das Basteln von Wachsstöcken sowie Handarbeiten. Das von Schulen und Erwachsenen gerne besuchte Heimatmuseum gibt einen lebendigen Eindruck in ländliches Bauen, Wohnen, Wirtschaften, Arbeiten und Leben. Das Museum in Thal lebt nach dem Motto "der Vergangenheit eine Zukunft geben".

© SZ vom 09.10.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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